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Dorfrundgang Rohren

Stadtrundgang · Eifel
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  • Ehemaliges Pfarrhaus
    Ehemaliges Pfarrhaus
    Foto: Krzysztof Luzar, Bernd Läufer
Im beschaulichen Rohren lässt es sich gut wandern und entspannen. Doch das ist nicht alles. Bei guten Schneeverhältnissen wird das Dorf zum Wintersportzentrum des Monschauer Landes mit kilometerlangen Loipen und einer attraktiven Skiabfahrt.
leicht
Strecke 2,6 km
1:30 h
59 hm
59 hm
553 hm
500 hm
Auf der Wanderkarte am Parkplatz stellen wir fest, dass Rohren und seine Umgebung einiges zu bieten haben. Hier beginnt auch der Naturlehrweg, der unter anderem zum Holzkohlenmeiler und zur historischen Sägemühle im Kluckbachtal führt. Doch das sparen wir uns für eine andere Wanderung auf. Unser heutiges Ziel ist der Ort selbst. Auf dem Weg zur Kirche erreichen wir zunächst das ehemalige Pfarrhaus. Die beiden mächtigen Lindenbäumen im Vorgarten, die Fassade aus Bruchstein und Fachwerk sowie die kunstvoll gearbeitete Haustür sind Romantik pur. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. An der Pfarrkirche ist sie nicht spurlos vorübergegangen. Im Jahr 1700 errichteten die Rohrener ihr erstes Gotteshaus, das 1865 einem geräumigeren Neubau weichen musste. Bei der Sprengung im September 1944 durch die SS fiel der Turm auf das Kirchenschiff. Der Bevölkerung aus Rohren und Widdau gelang es, einen großen Teil der Außenmauern zu erhalten und ihr Gotteshaus wieder aufzubauen. Im Kirchenschiff hat noch ein Zeugnis aus alter Zeit überdauert. Es ist ein Gedenkstein aus dem Jahr 1724, der sich über dem Eingang befindet. Gegenüber der Kirche bemerken wir ein eigenartiges Gestell mit einer Tafel, die über die Geschichte des Ortes informiert. Es ist der Nachbau eines Ziehbrunnens, wie er auf alten Fotografien zu sehen ist. Noch bis zum Bau der Wasserleitung im Jahr 1957 schöpften die Einwohner mit der „Pötzroot“, einer Holzstange mit Haken und Eimer, Wasser aus den Brunnen vor den Häusern. Ein Brunnen befindet sich übrigens in dem Bruchsteingemäuer in der Hecke. Wir setzen unseren Weg durch die Parkanlage mit Schutzhütte und alten Obstbäumen fort. Mit dem Gebäude im Winkel von Dröft und Markstockstraße, in dem sich heute ein Lebensmittelgeschäft befindet, hat es seine besondere Bewandtnis. Es war das erste, 1830 erbaute Schulhaus samt Lehrerwohnung. Schon bald reichte der Platz nicht mehr aus. 1865 wurde gegenüber die neue Schule erbaut. Seit 1968 besuchen die Rohrener Kinder die Grundschule in Höfen. Das Schulgebäude dient heute als Belegferienhaus für Jugendgruppen. Hinter dem Rohrener „Versorgungszentrum“ befindet sich ein 1903 errichtetes Kapellchen. Es ist dem hl. Josef geweiht, dessen Sterbeszene im Innern dargestellt wird. „Jesus, Maria, Joseph, steht uns bei in der Stunde des Todes“ ist auf einer Tafel zu lesen. Noch heute wird hier für Sterbende gebetet. Vorbei an schmucken Häusern und gepflegten Vorgärten setzen wir unseren Weg durch Lommersgasse und Riehelskuhl fort. Bis zur Hauptstraße geht es nun leicht bergauf. Dass wir auf unserem Rundgang auf keine alten Häuser treffen, ist das Ergebnis der heftigen Kämpfe von Herbst 1944 bis Anfang 1945. Wenige Monate genügten, um Alt-Rohren in Trümmer zu legen. Lediglich zwei Häuser blieben unversehrt. Einem der Beschädigten wurde eine besondere Ehre zuteil. Es wurde sorgfältig demontiert und im Rheinischen Freilichtmuseum Kommern in seinem ursprünglichen Zustand wieder aufgebaut. Ein wenig verwundert sind wir beim Blick auf das Straßenschild „Burggasse“. Doch der Weg führt nicht, wie man vermuten könnte,  zu einem trutzigen mittelalterlichen Wehrbau. Gemeint ist ein Gehöft, dessen Ursprung auf die Zeit um 1600 zurückgeht. Nach zwei Feuersbrünsten geschah um 1700 etwas für das Dorf völlig ungewöhnliches. Der betuchte Hausherr ließ sich von Maurern aus dem Aachener Raum einen zweigeschossigen Neubau weitgehend in Massivbauweise aus Venwegener Bruchstein errichten. Da es in Rohren ansonsten nur Fachwerkhäuser gab, war bald nur noch von der „Burg“ die Rede. An der Retzstraße treffen wir auf ein imposantes Naturdenkmal, eine über 400 Jahre alte Bergulme. Dieser Laubbaum ist im Monschauer Land nur noch selten zu finden. Das Ehrenmal unter der weiten Baumkrone erinnert an die Gefallenen der beiden Weltkriege. Unser nächstes Ziel ist das Sommer- und Wintersportzentrum in der Rödchenstraße, zu dem auch eine Blockhütte gehört. Den Weg dorthin kann man Dank der Hinweisschilder nicht verfehlen. Die große Attraktion des Freizeitgeländes ist die 751 Meter lange Abfahrt auf der Sommerbobbahn. Zahlreiche Spielgeräte sorgen dafür, dass es den kleinen Besuchern nicht langweilig wird. Im Winter ist der Hang.fest in der Hand der Skifahrer, die hier all das vorfinden, was das Herz eines Wintersportlers begehrt. Doch es gibt noch einen weiteren Grund, eine Pause einzulegen. Von hier aus bietet sich ein herrlicher Blick auf den Höhenzug am Rand der Hohen Venns. Er erstreckt sich von Kalterherberg bis nach Mützenich. Auf unserem Weg durch die Rödchenstraße bleiben wir immer wieder kurz stehen, um die Fernsicht zu genießen. An der Einmündung in die Straße „Am Kirchrott“ steht rechts vom Weg die 1999 auf Anregung des Rohrener Heimatvereins wieder aufgebaute Marienkapelle. Ihr gegenüber erhebt sich eine ungewöhnlich mächtige Schutzhecke. Hier soll das erste Haus von Rohren gestanden haben. Nun wollen wir noch eine besondere Sehenswürdigkeit aufsuchen. Wir gehen zunächst in Richtung Ortsmitte und biegen dann nach rechts in die Borngasse ein. Am Ende des Wohngebietes erwartet uns eine romantische Weidelandschaft. In der Nähe des Waldrandes gelangen wir an einen Platz mit mehreren Ruhebänken und einen eingefriedeten Park. Schon von weitem hören wir das Plätschern eines Springbrunnens. Dort angelangt stehen wir vor der großen, 1903 auf Initiative des Rohrener Pfarrers Hesseler angelegten Lourdes-Grotte. Sie ist Ausdruck der tiefen Frömmigkeit und des Gottvertrauens der Menschen. Nach der Herrichtung des Bauplatzes schafften Fuhrleute aus Rohren und Widdau mit ihren Gespannen 150 Wagenladungen Bruchsteine und Sand herbei. Mit Hilfe von Zement und Schlackensteinen aus dem Hüttenwerk von Aachen-Rothe Erde entstand innerhalb kürzester Zeit eine künstliche Höhle mit Nischen, Säulen und Tropfsteinen. Noch heute ist die Grotte Ziel von Pilgern, die die Gottesmutter um Hilfe in der Not anflehen. Der Rückweg führt durch die Borngasse zur Kirche. Bevor wir abfahren, werfen wir noch einen Blick auf die Wanderkarte am Parkplatz. Eines ist sicher: In der Umgebung von Rohren gibt es noch einiges zu entdecken.
Profilbild von Krzysztof Luzar
Autor
Krzysztof Luzar
Aktualisierung: 25.02.2016
Schwierigkeit
leicht
Technik
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Höchster Punkt
553 m
Tiefster Punkt
500 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez

Wegearten

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Monschau Touristik GmbH
Stadtstraße 16
52156 Monschau
Telefon: 02472 / 8048-0
E-Mail: touristik@monschau.de
www.monschau.de

Start

Rohren Wanderparkplatz Kirche (550 m)
Koordinaten:
DD
50.549206, 6.284631
GMS
50°32'57.1"N 6°17'04.7"E
UTM
32U 307636 5603217
w3w 
///draht.spiele.bemüht

Ziel

Rohren Wanderparkplatz Kirche

Wegbeschreibung

Der Rundweg hat ca. 2,6 Kilometer, an dem zahlreiche Rastmöglichkeiten liegen. Die Wege sind durchgehend asphaltiert. Auf dem Rundgang werden ca. 43 Höhenmeter (davon ca. 30 Meter von Am Kirchrott bis zur Lourdes-Grotte) gemacht. Ein längerer mittelschwerer Anstieg auf diesen Rundweg, ist für Gehbehinderte nur bedingt geeignet.

Öffentliche Verkehrsmittel

Die dem Startpunkt am nächsten gelegene Haltestelle „Monschau Rohren Kirche" wird von der Linie 84 angefahren. Wenige Meter von der Haltestelle entfernt, befindet sich die Kirche, die Ihr Startpunkt für die Tour ist. Ihre persönliche Verbindungsauskunft mit Tarifinformation für die Anreise mit dem ÖPNV erhalten Sie unter: www.avv.de

Anfahrt

Nutzen Sie für die individuelle Planung Ihrer Anreise mit dem PKW unseren Anfahrtsplaner und geben Sie als Zielort "Monschau, Rohren" ein.

Parken

Parkmöglichkeiten finden Sie kostenfrei auf dem Wanderparkplatz an der Kirche in Rohren.

Koordinaten

DD
50.549206, 6.284631
GMS
50°32'57.1"N 6°17'04.7"E
UTM
32U 307636 5603217
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///draht.spiele.bemüht
Anreise mit der Bahn, dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad

Kartenempfehlungen des Autors

Die Wanderkarte Nr. 3 „Monschauer Land - Rurseengebiet“ des Eifelvereins bietet Ihnen eine zusätzliche Orientierungsmöglichkeit (ISBN: 978-3-921-805-52-X)

Ausrüstung

Trotz durchgehender Asphaltierung ist es ratsam, festes Schuhwerk und der Witterung angemessene Kleidung zu tragen.

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Schwierigkeit
leicht
Strecke
2,6 km
Dauer
1:30 h
Aufstieg
59 hm
Abstieg
59 hm
Höchster Punkt
553 hm
Tiefster Punkt
500 hm
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