Hüttenweg (8) - 3. Etappe
Dieser Hauptwanderweg (HWW) ist der westlichste Nord-Süd-Weg des Eifelvereins in der Voreifel.
Er ist nach den alten Hütten und Hämmern zu Zeiten des Erzabbaus im Tal des Vichtbaches benannt.
Heute nimmt er seinen Anfang dort, wo der Braunkohle-Tagebau eine ganze Landschaft verwandelt hat. Er stellt die Anbindung an die Jülicher Börde und das Indeland her und führt durch renaturierte Abbaugebiete vom Lucherberger See aus am Blausteinsee vorbei. Am Rande von Dürwiß entlang, durch Eschweiler, an Kalksteinbrüchen vorbei, über Werth und Gressenich durch das NSG Omerbachtal nach Vicht. Über den Schlangenberg nach Breinig, mit seinem historischen Straßenzug.
Erze, die Kupfer, Blei und Zink enthalten – Braunkohle – Kalkstein – Holz und Wasser waren und sind die Bodenschätze und Elemente dieser Region, die die Bevölkerung seit Jahrhunderten zu nutzen weiß.
Gressenich – Breinig (11,2 km)
Wegeverlauf:
Gressenich – Buschhausen – Omerbachtal – Hubertushütte – WP Süssendell – Stollenwerk – Vicht – Eichsdelle – Schlangenberg – Alt Breinig, historischer Straßenzug.
Wegebeschreibung:
In Gressenich [1] bei der Kirche beginnt unsere 3. Etappe. Wir queren die Römerstraße und gehen in die Rottstraße, von der wir nach der Bushaltestelle Poststraße halbrechts in >Rote Erde< abgehen. Am Ortsrand und einem Reiterhof entlang nach Buschhausen, ins NSG >Omerbachtal<, am Waldrand kreuzt der Pilgerweg Köln-Aachen (1,2 km). Am Ende des Tales rechts, an der >Hubertushütte< und dem WP >Süssendell< (3,8 km) vorbei, durch das >Fischbachtal< abwärts nach Stollenwerk. Auf der Fischbachstraße - gegenüber der Straße >Kluckenstein< - nach rechts über das Brückchen und gleich links auf einen schmalen Weg. Auf Bussenheide über die Straße am Weiherchen hinweg, auf der Johannisstraße bis zur Rumpenstraße, die links abwärts führt. An der Kirche >St. Johannes Babtist< (6,8 km) vorbei bis zur Eifelstraße, auf ihr rechts an der Mauer der Parkanlage des Kriegerdenkmals entlang zur >Eichsdelle<, wo wir nun im Vichtbachtal [2] angekommen sind. Hier treffen wir auf die KupferRoute - einem Partnerweg zum Eifelsteig - und auf den >Lehmjöresweg< - örtl. Rundweg von Vicht – am Friedhof entlang aufwärts, bis zum ersten breiten Querweg ansteigend. Am 2. Querweg links – rechts, zuerst noch mit der KupferRoute und dem Rundweg BR2 gerade weiter. Die KupferRoute verlässt uns bald nach rechts, wir gehen mit BR2 bis zum Abzweig nach rechts auf den >Schlangenberg< [3] etwas steiler hoch zum Kriegerdenkmal (8,7 km) mit herrlicher Aussicht auf die Umgebung. In Serpentinen führt uns der Weg abwärts wieder auf die KupferRoute, bald rechts mit BR2 weiter. Durch die kleine Siedlung und mit Kehren zusammen mit dem BR2 nach Breinig [4], wo wir mitten im historischen Ortskern bei der Kirche ankommen (11,2 km).
[1] Gressenich ist eine ursprüngliche Römische Siedlung, die 842 erstmals erwähnt wurde. Gressenich ist der älteste Stadtteil Stolbergs.
[2] Im Vichtbachtal entstanden in grüner und reizvoller Umgebung einst sogenannte >Reitwerke<. Die Reitwerke haben nichts mit Pferden gemeinsam, sondern sind Begriffe aus dem vorindustriellen Eisenhüttengewerbe, das im 13. und 14, Jh. entlang des Vichtbaches entstand. Besonders Vicht war von Eisenhüttenbetrieben geprägt. Bereits im 16. Jh. existierte die >Vichter Hütte<. Die Umgebung lieferte Vorkommen von Eisenstein und die Vicht lieferte die Wasserkraft für die Hammerwerke, die nahen Wälder das notwendige Holz.
[3] Das NSG Schlangenberg ist ein wahres Landschaftsjuwel. Er ist geprägt von Schürfgräben, Pingen und Teufen – bis ehem. über 100 m Tiefe – es sind Zeugen vergangener Bergbauzeiten. Es ist belegt, dass die Römer 100-400 n. Chr. hier Erze abbauten.
Jedes Jahr entfaltet sich dort eine einzigartige Blütenpracht, die nur auf schwermetallhaltigem Boden zu bewundern ist. Das Galmeiveilchen (Viola calaminaria) ist typisch für die Flora des NSG. Zu den weiteren Arten gehören Galmei-Grasnelke, Täschelkraut, Traubenkropf-Leimkraut, Weißes Waldvöglein, kleines Knabenkraut u. v. m., auch über 300 verschiedene Schmetterlingsarten – wie Admiral, Schwalbenschwanz, Perlmutterfalter - wurden entdeckt. Neben Insekten bietet der Schwermetallrasen des Schlangenberges zahlreichen Reptilien Lebensraum, auch einige Vogelarten – wie Heidelerche und Neuntöter - fühlen sich in der baumlosen Region wohl.
[4] Der hist. Ortskern in Breinig wurde um die um 1830 errichtete Pfarrkirche >St. Barbara< mit Gebäuden aus überwiegend lokalem Bruch- und Blaustein erbaut. Beachtenswerte Bauwerke sind Gut Stockem und Gut Rochenhaus. Auch interessante Innenhöfe – mit Blausteingefassten Torbögen – sind anzutreffen, wo man verschiedene Bauweisen entdeckt, nämlich Bruchstein mit Fachwerk und Bruchstein mit Backstein-Fachwerk. Der ganze historische Straßenzug von Alt Breinig ist ein denkmalgeschütztes Ensemble.
Markierungszeichen unserer Hauptwanderwege: Dreifarbiges „E“ (blau: für Himmel und Wasser; braun: für Erde und Boden; grün für Wiesen und Wälder) auf weißem Spiegel; darüber „EIFELVEREIN“, darunter auf grünem Feld der Name des Weges.
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Wegebeschreibungen: Ria Borchardt

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In folgender Wanderkarte des Eifelvereins ist der Hüttenweg wiedergegeben:
- WK 25 Nr. 1 Aachen - Eschweiler - Stolberg
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- 12 Wegpunkte
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