14 Hildegard-Tafel: Kriechtiere (Physica Buch 9)
Drache – Giftschlange – Blindschleiche – Kröte – Frosch – Laubfrosch – Salamander – Molch – Eidechse – Spinne – Viper – Basilisk – Skorpion – Tarantel – Tyriaca – Sumpfschildkröte – Regenwurm - Schnecke
Die Ruine der Burg Brunkenstein lässt weniger an moderne Naturwissenschaft denken als an alte Märchen und Sagen, z.B. an das Märchen vom Froschkönig, oder an die Sage von Siegfried und seinem Bad im Drachenblut mitten im Wald, oder auch an die kraftvolle Wirkung des Basilisken-Zahns in Harry Potter und die Kammer des Schreckens. Im achten Buch ihrer Physica listet Hildegard 18 teils bedrohliche und giftige Kriechtiere auf, dies es nach unserem heutigen Wissen nicht alle gibt. In ihrem Bewusstsein spielt dabei aber besonders die Schlange als Verkörperung des bösen Feindes in der Paradiesgeschichte eine große Rolle (vgl. Gen 3,1). Und in einer eher unterhaltungsarmen Zeit stellten exotische Fabelwesen, die man nur vom Hörensagen kannte, ein besonderes Faszinosum dar. Wenngleich sie diese Tiere nie selbst gesehen hatten, glaubten mittelalterliche Menschen an ihre Existenz, weil sie doch deren Relikte bestaunen konnten. So war Hildegard überzeugt, das Drachenblut in einem gleichnamigen Harzstein (!) in den Händen zu halten. Sonst könnte es ihr Rezept dazu nicht geben:
„Wem sich ferner die Augen verdunkeln, der lege ebenfalls etwas Drachenblut eine kurze Weile ins Wasser, nehme dann dieses Blut aus dem Wasser und bestreiche, wenn er schlafen geht, mit diesem Wasser vorsichtig Augenlider und Wimpern.“
©Scivias-Institut

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