05. Etappe Hildegard von Bingen Pilgerwanderweg: Disibodenberg - Schloßböckelheim
Disibodenberg - Odernheim - Duchroth - Oberhausen an der Nahe - Schloßböckelheim
Der Disibodenberg mit der Klosterruinie ist das Herzstück des Pilgerweges. Er ist der Ort an dem Hildegard von Bingen fast 40 Jahre gelebt hat. Manche empfinden diesen alten Berg, der am Zusammenfluss von Nahe und Glan liegt, als magischen Ort mit besonderer Energie.
Die Erkundung des Museums am Fuße des Berges und der Klosterruine mit der weithin sichtbaren weißen Hildegardkapelle braucht Zeit und lädt zur inneren Einkehr ein. Informationstafeln im Ruinengelände erklären Lage und Funktion der Gebäude. Die Zeit Hildegards auf dem Disibodenberg wird auf der gleichnamigen Infotafel „Disibodenberg“ anschaulich beschrieben. Von hier aus bieten sich herrliche Aussichten in alle Himmelsrichtungen, auf Nahe- und Glantal und auf das auf der Südseite liegende Odernheim. Dort befindet sich eine Informationstafel zum Thema „Elemente“, in dem Hildegard auch das Wasser des Glan beschreibt.
Weinberge prägen die Landschaft rund um Duchroth, das mehrfach zu den Siegern im Landesentscheid „Unser Dorf hat Zukunft“ und 2016 zu den 10 Dörfern, die im Bundeswettbewerb mit Gold ausgezeichnet wurden, gehörte. Im Zentrum finden sich Fachwerk-, Bruchstein-, und Backsteinbauten sowie das Rathaus aus dem 16. Jahrhundert. Der Ringpfad ist ein sanierter Teil der mittelalterlichen Ortsbefestigung. Augenfällig sind die vielen Rosenstöcke, die im Sommer an den Häusern emporranken.
Das Wahrzeichen von Oberhausen an der Nahe ist die Luitpoldbrücke. Diese historische Sandsteinbrücke ließ der bayrische Prinzregent Luitpold 1889 erbauen, um den Winzern mit ihren Trauben und Weinen den Weg zu den Handelshäusern in Bad Kreuznach zu erleichtern. Die Luitpoldbrücke trennte das Königreich Bayern (genauer die Bayerische Pfalz) von Preußen.
Steillagen wie die Schlossböckelheimer Kupfergrube zählen zu den besten Weinbergslagen Deutschlands.
Das Tagesziel Schlossböckelheim ist ein Ort aus dem 12. Jahrhundert, in dem sich im Jahr 1106 Weltpolitik abgespielt hat. Kaiser Heinrich V. hat auf der Burg Böckelheim seinen eigenen Vater Kaiser Heinrich IV. für einige Tage gefangen gehalten, um ihn zur Abdankung zu zwingen.
Hinweis: Zur Ortsgemeinde Schloßböckelheim gehören die drei Ortsteile Tal, Kolonie und Schloß.
Hildegard von Bingen Pilgerwanderweg
Hildegard von Bingen war Äbtissin, Dichterin, Theologin, Natur- und Heilkundlerin und lebte zeit ihres Lebens in der heutigen Nahe.Urlaubsregion.
Der 137 Kilometer lange Hildegard von Bingen Pilgerwanderweg führt an verschiedenen Lebensstationen dieser wohl berühmtesten Persönlichkeit des Mittelalters vorbei. Der Weg startet in Idar-Oberstein und führt über Niederhosenbach, dem Familiensitz und möglichen Geburtsort Hildegard von Bingen weiter nach Bad Sobernheim. Unweit von hier befindet sich die Klosterruine Disibodenberg, in dem Hildegard fast 40 bedeutende Jahre ihres Lebens verbrachte. Der Pilgerwanderweg endet schließlich in Bingen am Rhein. Hier zeugt noch der Rupertsberger Gewölbekeller von der letzten Wirkungsstätte Hildegard von Bingen: 1150 gründete die Heilige das Kloster Rupertsberger, das 29 Jahre Ort ihres Schaffens war. Letzte Stationen dieses ökumenischen Pilgerwanderweges sind der Hildegardschrein in der Wallfahrtskirche St. Hildegard Rüdesheim-Ebingen und die Abtei St. Hildegard Ebingen.
59 Informations- und Meditationtafeln auf der gesamten Wegstrecke informieren über die Person Hildegards, ihr Werk sowie über das Leben im Mittelalter. Der spirituellen Seite Hildegard von Bingen nähern sich die Wanderer durch Meditationstafeln , die Hildegard von Bingen visionären Bildern aus ihrem Hauptwerk der „Silvias - Wisse die Wege“ folgen und Impulse für eine Meditation geben. Die Tafeln sind sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache verfasst.
Der Pilgerpass kann bei der Naheland-Touristik GmbH, den Tourist-Informationen, Gastronomie- und Beherbergungsstationen, verschiedenen Wegestationen und abschließend in der Abtei St. Hildegard in Eibingen abgestempelt werden.
Kurzvita der Hl. Hildegard von Bingen
1098: Geburt Hildegard von Bingen, vermutlich in Niederhosenbach bei Herrstein
1112: Eintritt in das Kloster Disibodenberg bei Bad Sobernheim, gemeinsam mit Jutta von Sponheim
1136: Hildegard von Bingen wird, nach dem Tod Jutta von Sponheim, die zweite Magistra im Kloster Disibodenberg
um 1150: Gründung eines Frauenklosters in Bingen am Rhein
1165: Gründung eines zweiten Frauenklosters in Eibingen, die heutige Wallfahrtskirche St. Hildegard Rüdesheim-Eibingen
17. September 1179: Hildegard von Bingen stirbt in Bingen am Rhein
10. Mai 2012: Heiligsprechung Hildegard von Bingen von Papst Benedikt XVI
7. Oktober 2012: Erhebung zur Kirchenlehrerin
Weitere Information zu Hildegard von Bingen finden Sie hier!
Erste Gastronomen bieten entlang der Stecke eine Hildegard-Vesper an.
Autorentipp
Traktorenmuseum in Oberhausen: Ausgestellt sind rund 30 Traktoren aus der Zeit von 1916 bis 1960; der Star des Museums ist eine Lanz Dampflokomobile aus dem Jahre 1908. Das Museum wird mit viel Zeit und Liebe von Manfred Nessel erweitert und gepflegt.
Einkehrmöglichkeit
Hermannshöhle - Restaurant & VinothekLandhotel Niederthäler Hof
Weingut und Gästehaus Wagner Felsenberghof
Sicherheitshinweise
Trittsicherheit sollte gegeben sein.Weitere Infos und Links
Naheland-Touristik GmbH, Bahnhofstraße 37, D-55606 Kirn, Telefon: +49 (0) 6752/137610, Fax: +49 (0) 6752/137620, , www.naheland.net
Vor Ort:
Kur- und Touristinformation Bad Sobernheim, Bahnhofstr. 4, D-55566 Bad Sobernheim, Telefon: +49 (0) 6751 81241, Fax: +49 (0)6751 81240, www.bad-sobernheim.de
Verkehrsverein Rheingrafenstein e.V., Berliner Straße 60, D-55583 Bad Münster am Stein-Ebernburg, Telefon: +49 (0) 6708/641780, , www.bad-muenster-am-stein.de
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Die fünfte Etappe bildet mit dem Disibodenberg das Herzstück des Hildegardweges. Wer nur einen Tag Zeit hat, sollte hier pilgerwandern und mit dem Labyrinth an der sog. „Frauenklause“ starten.
Aber auch alle anderen Langstreckenwanderer sollten sich bei dieser Etappe etwas Zeit für den Besuch des Disibodenbergs, der am Zusammenfluss von Glan und Nahe liegt, nehmen. Dies ist nämlich der Ort an dem Hildegard von Bingen fast 40 Jahre gelebt hat. Für manche Besucher ist Hildegard heute hier immer noch irgendwie gegenwärtig ist, so beschreibt es jedenfalls die Australierin Colleen Keating.
Manche empfinden diesen alten Berg vulkanischen Gesteins, der wahrscheinlich schon seit keltischer römischer Zeit ein Heiliger Berg war, als magischen Ort mit besonderer Energie. Der Text der Meditationstafel zum Thema der Dreifaltigkeit, der an der weithin im Land sichtbaren weißen Hildegardiskapelle steht, stammt aus der Feder von Sr. Philippa Rath OSB von der Abtei St. Hildegard. Das ist insofern bemerkenswert, da dieses Visionsbild Hildegards auch als riesiges Mosaik die Chorwand der Wallfahrtskirche in Eibingen ziert, vor der sich der Hildegardschrein mit ihren Gebeinen findet. Insofern werden hier auch Mitte und Ende des Hildegardweges zusammengeführt.
Vom Disibodenberg führt der Weg über den etwas steilen "Eselspfad" auf der Südseite herunter an den Glan nach Odernheim. Dort findet sich eine Tafel zum Thema „Elemente“, in dem Hildegard auch das Wasser des Glan beschreibt.
Historisch betrachtet, befinden wir uns hier in der bayrischen Pfalz, kirchlich betrachtet im Bistum Speyer. In Zentrum von Odernheim findet sich eine Hildegardskulptur an einem Brunnen. An der evangelischen Kirche findet sich eine weitere Meditationstafel (Tafel 29: „Taufe“).
Weiter führt der Weg auf die Anhöhe mit Blick auf Odernheim und den Disibodenberg, auf dem von weitem insbesondere die weit sichtbare Hildegardiskapelle ins Auge fällt. Hier findet sich auch die zweite Meditationsecke des Hildegardweges und eine Meditationstafel (Tafel 30: „Konfirmation“).
Der Fund einer alten keltische Wohnstätte mit Schmuck aus dem 5. Jahrhundert v.Chr. erinnert an die Frühgeschichte des Nahelandes, dessen Fluss immer noch den keltischen Namen trägt, denn „Nahe“ heißt „Wilder Fluss“ (Tafel 31).
Wir gehen zum mehrfach als schönstes Dorf Deutschlands prämierten Duchroth. Dort erwartet uns eine Meditationstafel im Hildegardgarten (Tafel 32: „Ecclesia & Virginitas"). Im Ort findet sich eine Bäckerei und eine Möglichkeit eine Pilger-Vesper einzunehmen.
Von Duchroth geht es wieder abwärts nach Oberhausen an der Nahe. Dort steht die Infotafel zum Thema Fische, aus der deutlich wird, dass Hildegard sich intensiv mit dem Fischleben in den Flüssen ihrer Umgebung befasst hat (Tafel 33).
Auf dem Weg von der Nahe hoch zu Schloss Böckelheim bietet es sich an, im Gut Hermannsberg zu einer Weinprobe oder im Niederthäler Hof zu einer Vesper einzukehren.
Wir gehen nun nach Schlossböckelheim, einem Ort, an dem sich im 12. Jahrhundert Weltpolitik abgespielt hat. So hat im Jahr 1106, also in Hildegards Kindheit, Kaiser Heinrich V. seinen eigenen Vater Kaiser Heinrich IV. für einige Tage auf Burg Böckelheim gefangen gehalten, um ihn zur Abdankung zu zwingen. Dass Hildegard hier geboren und mit acht Jahren dem Kaiser an Weihnachten begegnet ist, wie zuerst von Abt Johann von Trithemius behauptet und dann vom Heimatdichter Gustav Pfarrius poetisch beschrieben, ist allerdings eine Legende (Tafel 34). Auch, wenn die ehemalige Burg seit Ende des 17. Jahrhunderts nur noch eine Ruine ist, so hat man von dessen oberster Spitze doch einen wunderbaren Blick ins Land und kann sich vorstellen, wie sich ein Burgherr oder eine Burgfrau damals wohl gefühlt hat. Zwei Meditationstafeln, die Hildegards dramatische Sicht der Heilsgeschichte demonstrieren (Tafel 35: „Christus und seine Kirche“; Tafel 36: „Der Widersacher“) lassen uns inne halten.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Bahnhof Staudernheim, Die Gemeinde liegt an der Strecke Mainz - Saarbrücken und ist mit dem Regionalexpress und der Regionalbahn (vlexx) gut erreichbar. Fußweg zum Startpunkt am Disibodenberger Hof ca. 1,6 Kilometer (20 Minuten).Anfahrt
A61 im Osten, Anschlussstelle Bad Kreuznach, B41 bis Waldböckelheim, weiter auf L234 über Oberstreit nach Staudernheim. A62 im Westen, Anschlussstelle Birkenfeld, B41 bis Bad Sobernheim, weiter auf L233, Steinhardter Straße. Im Kreisverkehr Richtung Staudernheim (Staudernheimer Straße).Parken
55568 Staudernheim, Bahnhofstraße (Parkplatz Draisinenstation am Bahnhof)Koordinaten
Ausrüstung
Wanderschuhe empfohlen!
Unsere Tipps für ein unbeschwertes Wandervergnügen:
Wandern ist die perfekte Sportart. Mit der richtigen Kleidung und den richtigen Schuhen macht es doppelt Spaß. Funktionskleidung, Stöcke und atmungsaktive Rucksäcke sind angenehm beim Wandern. Unerlässlich sind aber gute Schuhe. Robuste Jogging- oder Freizeitschuhe eignen sich allenfalls nur für kurze Strecken auf ebenen Pfaden. Für längere Wege empfehlen wir stabile Wanderschuhe mit griffiger, rutschfester Sohle. Denken Sie auch an Sonnenschutz und nehmen Sie ein Getränk mit. Ein Liter Wasser ist ideal.
Angebote zur Tour
Sie können auf den Spuren von Hildegard von Bingen meditativ, sportiv, spirituell und/oder theologisch unterwegs sein! Wir bieten Programme mit fünf, ...
Fragen & Antworten
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