06. Etappe Hildegard von Bingen Pilgerwanderweg: Schlossböckelheim - Braunweiler
Schloßböckelheim - Waldböckelheim - Burgsponheim - Sponheim - Braunweiler
Im Leben Hildegards von Bingen spielte Jutta von Sponheim eine bedeutende Rolle: Sie war eine Verwandte Hildegards und von 1106 oder spätestens von 1112 an bis zu ihrem Tod Hildegards Lehrerin und Vertraute.
Jutta von Sponheim soll auf der Burg Sponheim, dem Stammsitz der Grafen von Sponheim, geboren worden sein. Die heutige Burgruine wird von der etwa 130 Meter langen Spitze eines Bergsporns getragen, die an der Süd- und Ostseite vom Ellerbach umflossen wird. Hildegard wurde mit acht Jahren zu Jutta gebracht.
Im 12. Jahrhundert stifteten die Sponheimer das Kloster Sponheim. Hier wird an den Humanisten und Abt Johannes Trithemius von Sponheim (1462-1516) erinnert, der sich in seinen historischen Schriften immer wieder auf die von ihm verehrte Hildegard von Bingen bezog und wesentlich zu ihrem Ruhm beitrug. Insgesamt sechs Infotafeln begleiten den Weg bis Braunweiler, einem kleinen Weinbauort im südlichen Ausläufer des Naturparks Soonwald-Nahe.
Die leichte Tour durch Weinberge, Wald und kleine Täler führt durch eine Landschaft die unberührt von der Hektik des Alltags erscheint.
Hildegard von Bingen Pilgerwanderweg
Hildegard von Bingen, Äbtissin, Dichterin, Theologin, Natur- und Heilkundlerin lebte zeit ihres Lebens in der heutigen Nahe.Urlaubsregion.
Der 137 Kilometer lange Hildegard von Bingen Pilgerwanderweg führt an verschiedenen Lebensstationen dieser wohl berühmtesten Persönlichkeit des Mittelalters vorbei. Der Weg startet in Idar-Oberstein und führt über Niederhosenbach, dem Familiensitz und möglichen Geburtsort Hildegard von Bingen weiter nach Bad Sobernheim. Unweit von hier befindet sich die Klosterruine Disibodenberg, in dem Hildegard fast 40 bedeutende Jahre ihres Lebens verbrachte. Der Pilgerwanderweg endet schließlich in Bingen am Rhein. Hier zeugt noch der Rupertsberger Gewölbekeller von der letzten Wirkungsstätte Hildegard von Bingen: 1150 gründete die Heilige das Kloster Rupertsberger, das 29 Jahre Ort ihres Schaffens war. Letzte Stationen dieses ökumenischen Pilgerwanderweges sind der Hildegardschrein in der Wallfahrtskirche St. Hildegard Rüdesheim-Ebingen und die Abtei St. Hildegard Ebingen.
59 Informations- und Meditationtafeln auf der gesamten Wegstrecke informieren über die Person Hildegards, ihr Werk sowie über das Leben im Mittelalter. Der spirituellen Seite Hildegard von Bingen nähern sich die Wanderer durch Meditationstafeln , die Hildegard von Bingen visionären Bildern aus ihrem Hauptwerk der „Silvias - Wisse die Wege“ folgen und Impulse für eine Meditation geben. Die Tafeln sind sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache verfasst.
Der Pilgerpass kann bei der Naheland-Touristik GmbH, den Tourist-Informationen, Gastronomie- und Beherbergungsstationen, verschiedenen Wegestationen und abschließend in der Abtei St. Hildegard in Eibingen abgestempelt werden.
Kurzvita der Hl. Hildegard von Bingen
1098: Geburt Hildegard von Bingen, vermutlich in Niederhosenbach bei Herrstein
1112: Eintritt in das Kloster Disibodenberg bei Bad Sobernheim, gemeinsam mit Jutta von Sponheim
1136: Hildegard von Bingen wird, nach dem Tod Jutta von Sponheim, die zweite Magistra im Kloster Disibodenberg
um 1150: Gründung eines Frauenklosters in Bingen am Rhein
1165: Gründung eines zweiten Frauenklosters in Eibingen, die heutige Wallfahrtskirche St. Hildegard Rüdesheim-Eibingen
17. September 1179: Hildegard von Bingen stirbt in Bingen am Rhein
10. Mai 2012: Heiligsprechung Hildegard von Bingen von Papst Benedikt XVI
7. Oktober 2012: Erhebung zur Kirchenlehrerin
Autorentipp
Klosterkirche Sponheim: Jeden 1. Sonntag im Monat findet von April bis Oktober eine öffentliche Führung über das Klostergelände Sponheim statt. Weitere Informationen unter www.klosterkirche-sponheim.de

Wegearten
Sicherheitshinweise
Wanderschuhe empfohlen!
Weitere Infos und Links
Naheland-Touristik GmbH
Bahnhofstraße 37, D-55606 Kirn
Telefon: +49 (0) 6752/137610
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Vor Ort:
Verbandsgemeindeverwaltung Rüdesheim / Nahe
Nahestraße 63, D-55593 Rüdesheim
Telefon: +49 (0)671/371-100
Fax: +49 (0)671/371-800
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Der Weg geht von der Anhöhe von Schlossböckelheim ins ca. 2 Kilometer im Tal gelegene Waldböckelheim. In Waldböckelheim erinnert eine Tafel an der alten Zehntscheune daran, dass auch Hildegard als „Zehnt“, d.h. als zehntes Kind, Gott geweiht wurde (Tafel 38). Zwei Meditationstafeln zeigen die ersten beiden Visionen des dritten Buches des Liber Scivias. Um die erste Vision zu betrachten, die sich mit dem kosmischen Drama beschäftigt (Tafel 37), ist ein kleiner Anstieg auf die weithin auf einer markanten Anhöhe gelegene evangelische Kirche aus dem 19. Jahrhundert erforderlich. Die zweite Meditationstafel zu Hildegards Plan der Stadt Gottes ist an der katholischen St. Bartholomäuskirche zu bewundern (Tafel 39); hier findet sich auch eine Hildegardreliquie.
Der Hildegardweg bewegt sich dann deutlich weg von Bad Kreuznach, der größten Stadt im Nahetal, weiter in nördlicher Richtung in den Soonwald hinein. Der Grund für diese Wegführung ist, dass wir uns in die historischen Hildegardorte bewegen wollen, die hier viel mit ihrer Lehrerin Jutta von Sponheim und deren Familie der Grafen von Sponheim zu tun haben, die bis ins 15. Jahrhundert hinein die ganze Region beherrschten.
Nach einer ca. 2 Kilometer langen Wanderung gelangen wir nach Burgsponheim. Hier lädt ein Besuch der Burgruine zu einer Rast und zur Erinnerung an die Geschichte Juttas und Hildegards ein. So wissen wir aus Hildegards Vita, dass sie mit acht Jahren zu Jutta gebracht wurde, um damit zugleich „zu geistlichem Leben Gott dargebracht“ wurde; aber anders als früher angenommen, kam Hildegard nicht auf dem Disibodenberg, wo beide erst im Alter von 14 und 20 Jahren eintraten, sondern wahrscheinlich hierhin auf Burg Sponheim. Hier findet sich auch eine Infotafel zu Jutta von Sponheim (Tafel 40), der von der strengen asketischen Reformbewegung ihrer Zeit geprägten Lehrerin Hildegards. Die Meditationstafel zu Hildegards Vision vom Turm des Ratschlusses (Tafel 41), hat zum Gedicht des Tages angeregt.
Nach dem Besuch der Burg führt der Weg über die Hauptstraße Burgsponheims zum Erbacher Hof. Dort können wir unser Gepäck lagern oder auch übernachten. Nach einem Mittagessen besteht die Möglichkeit die Grafenrunde Burgsponheim zu erwandern, die auch nach Sponheim führt oder direkt nach Sponheim gehen, das mit seiner bedeutsamen Klosterkirche schon von weitem sichtbar ist.
Für den Hildegardweg ist Kloster Sponheim auch bedeutend, weil es der einzige erhaltene Bau aus ihren Lebzeiten, dem 12. Jahrhundert, ist.
Im Kloster Sponheim wird auch an den Humanisten und Abt Johannes Trithemius (1462-1516) erinnert, der von 1483-1505 dem Kloster Sponheim vorstand und der sich in seinen historischen Schriften immer wieder auf die von ihm verehrte Hildegard von Bingen bezog und wesentlich zu ihrem Ruhm beitrug, wenngleich seine historisch nicht korrekten Angaben, z.B. über ihren angeblichen Geburtsort Burg Böckelheim, bis zum Beginn der neueren Hildegardforschung im 20. Jahrhundert unhinterfragt übernommen wurden.
Für die Pilger gibt es nun auch die Meditationstafel zur „Säule des Wortes Gottes“ zu betrachten (Tafel 42). Wer noch etwas verweilen möchte, dem sei ein meditativer Gang durch das dort neu an der Klosterkirche angelegte Labyrinth empfohlen, wem sich die Chance eröffnet an einem der dort vom Förderverein Klosterkirche e.V. organisierten Konzerte teilzunehmen, der nutze diese Chance! Für rüstige Pilgerwanderer geht der Weg jetzt weiter auf eine Wanderung durch den Wald ins ca. 3 Kilometer entfernte Braunweiler. Am späten Abend empfiehlt es sich evtl. die Strecke auch einfach zu fahren, denn bis ins Übernachtungsquartier Braunweiler gibt es nun keine Hildegardtafel mehr.
Zur Lektüre sei der Text des Tages von Chung Hyun Kyung empfohlen. Diese weltbekannte koreanische Theologin, die in einfachen klaren Worten schreibt, nähert sich „Schwester Hildegard“ nicht nur aus christlich-feministischer Sicht, sondern auch aus ihrer Praxis als buddhistische Mönchin.
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Bahnhof Norheim. Die Gemeinde liegt an der Strecke Mainz - Saarbrücken und ist mit der Regionalbahn (vlexx) gut erreichbar.
Weiter mit dem Regionalbus 251 bis Schlossböckelheim. Alle Fahrplaninfos finden Sie in der RNN-Fahrplanauskunft unter www.rnn.info.
Anfahrt
A61 im Osten, Anschlussstelle Bad Kreuznach, B41 bis Waldböckelheim, weiter auf L108 nach Schloßböckelheim.
A62 im Westen, Anschlussstelle Birkenfeld, B41 bis Waldböckelheim, weiter auf L108 nach Schloßböckelheim.
Koordinaten
Buchempfehlungen des Autors
Pilgerbuch, Dr. Annette Esser, Verlag Ess, Bad Kreuznach - www.naheland.net
Kartenempfehlungen des Autors
"Hildegard von Bingen - Pilgerwanderweg"-Flyer mit Übersichtskarte - www.naheland.net
Ausrüstung
Wanderschuhe empfohlen!
Unsere Tipps für ein unbeschwertes Wandervergnügen:
Wandern ist die perfekte Sportart. Mit der richtigen Kleidung und den richtigen Schuhen macht es doppelt Spaß. Funktionskleidung, Stöcke und atmungsaktive Rucksäcke sind angenehm beim Wandern. Unerlässlich sind aber gute Schuhe. Robuste Jogging- oder Freizeitschuhe eignen sich allenfalls nur für kurze Strecken auf ebenen Pfaden. Für längere Wege empfehlen wir stabile Wanderschuhe mit griffiger, rutschfester Sohle. Denken Sie auch an Sonnenschutz und nehmen Sie ein Getränk mit. Ein Liter Wasser ist ideal.
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Statistik
- 18 Wegpunkte
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