Wolfsberg - Historischer Pfad
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Ziel
Wegbeschreibung
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
ÖBB - Bahn, ÖBB - Pus, Postbus, City Bus
Anfahrt
Anfahrt Klagenfurt/Graz - A2 Südautobahn - Abfahrt Wolfsberg Nord - bis zur B70 Packer Bundesstraße - rechts abbiegen bis zum Kreisverkehr - im Kreisverkehr die 4. Ausfahrt nehmen - über die gelbe Brücke - nach der Brücke befinden sich rechts und links der Straße Parkplätze (Achten Sie auf die Kurzparkzone!) - rechts der Straße entlang befindet sich das Rathaus - der Startpunkt des Pfades.
Parken
RathausparkplatzKoordinaten
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STADTGESCHICHTE Wolfsberg liegt inmitten des Lavanttales, dem Paradies Kärntens. Schon in alter Zeit trafen hier mehrere Verkehrswege aufeinander. Keltische Ureinwohner, Römer, Ostgoten und Merowinger hinterließen ihre Spuren. Mit Beginn des Mittelalters kamen die heidnischen Slawen. Aus der Provinz Norikum war das Land Karantanien geworden bis im 8. Jh. die Slawen von den christianisierenden Bajuwaren abgedrängt wurden. Zur Zeit der Karolinger war Wolfsberg samt seiner Umgebung ein altes Königsgut. Die erste Erwähnung von Wolfsperch erfuhr die Ansiedlung 1007, als der Besitz von Kaiser Heinrich 11. dem Bistum Bamberg zum Geschenk gemacht wurde. 1331 erteilte Bischof Werthno von Bamberg Wolfsberg das Stadtrecht. Handel und Gewerbe brachten bescheidenen Wohlstand und auch ringsum blühte und wuchs alles. 1425 belagerte Hermann von Chilli die Stadt, auf die er gerne Anspruch erhoben hätte, musste aber unverrichteter Dinge abziehen. Auch die Türken scheiterten 1478 an den Befestigungsanlagen. Drei Brandkatastrophen im 17. und 18. Jh. forderten von der Bausubstanz einen immens hohen Tribut. 1759 endete die rund 700-jährige Epoche der Bamberger: Kaiserin Maria Theresia kaufte den Besitz für eine Million Gulden und somit wurde Wolfsberg österreichisch. Schloss Wolfsberg wurde 1826 von den Gebrüdern Rosthorn erworben, aber 20 Jahre später an den Grafen Hugo Henckel von Donnersmarck verkauft. 1879 wurde die Stadt durch eine Bahnlinie mit Unterdrauburg verbunden und diese 1900 auch noch bis Zeltweg verlängert. Ab diesem Zeitpunkt kannte die Entwicklung der Stadt keine Grenzen mehr.
Sage der Judenstein und die Kirche zum heiligen Blut in Wolfsberg
Im Jahre 1338, da Graf Ulrich von Pfannberg als Vizedom über die bambergischen Herrschaften regierte, zu welcher Zeit mehr als die Hälfte der Stadt Wolfsberg von Juden bewohnt gewesen sein soll, gab sich ein Franziskaner des Minoritenklosters in der Stadt viel Mühe, die Juden zu belehren und zu belehren und sie von der leibhaftigen Gegenwart Christi im heiligen Altarsakramente zu überzeugen. Aber sie blieben verstockt, selbst als der Mönch einen Esel vorführen ließ, dem er die konsekrierte Hostie vorhielt, welcher das unvernünftige Tier kniend die Anbetung darbrachte. Die verschmitzten Feinde Christi, heißt es, hätten nun das Versprechen gegeben, sich zum Christentume zu bekehren, wenn sie sich von der Gegenwart Gottes in der geweihten Hostie persönlich vollkommen überzeugt haben würden. Der Minoritenpater ließ sich verleiten, den Juden zu diesem Zwecke geweihte Hostien zu verkaufen. Die Juden begannen die Hostien in frevelhafter Absicht zu untersuchen. Sie warfen sie auf einen Tisch und stachen mit Messern und anderen spitzen Instrumenten in dieselben, worauf sogleich Blut aus ihnen floß. Obgleich darüber sehr erstaunt und verwirrt, wollten die Frevler weitere Proben machen. Sie warfen die Hostien in das Feuer eines offenen Herdes, auf welchem sie kochten. Aber siehe da, die heiligen Hostien wurden aus den Flammen unversehrt emporgetragen und flogen im Zimmer umher. Nun wurde den Juden angst und bang wegen ihrer Missetat, und sie beschlossen, die Hostien, welche das Feuer verschont hatte, im Wasser zu vertilgen. Sie warfen sie daher in die Lavant an einer Stelle, die heute noch gezeigt wird, wo sich ehedem am Ufer ein großes Felsstück erhob und daher der Schwall des Wassers größer war. So hofften sie, daß daselbst die Hostien fortgeschwemmt und das Andenken an ihre böse Tat verschwinden würde. Aber es sollte anders kommen. Unmittelbar, nachdem diese böse Tat geschehen war, trieb ein Hirte seine Herde aus der Stadt an jene Stelle am Ufer der Lavant. Da fiel das Vieh brüllend am Strande auf die Erde und verharrte, gegen den Fluß gerichtet, beständig in dieser Stellung. Der erstaunte Hirte trat an das Ufer und bemerkte, wie mitten im strömenden Flusse leicht und ruhig auf dem Wasser Hostien schwammen, und zwar nicht bloß auf dem Wasser, sondern durch einen im Fluß sich erhebenden Stein hindurch. Dieser Stein, durch den die Hostien schwammen, ist noch heute zu sehen und wird als Judenstein bezeichnet. Sofort machte der Hirte dem Stadtpfarrer Anzeige, schnell verbreitete sich auch die Kunde in der Stadt. Die Christen strömten in Scharen hinaus und beteten in Demut das Wunder an. Auch der Pfarrer kam in feierlicher Prozession, um die Hostien aus dem Flusse zu erheben, aber er wurde von Gott dieser Ehre nicht gewürdigt und mußte unverrichteter Sache zurückkehren. Nun schickten die Bewohner von Wolfsberg Boten an den frommen, sittenreinen, fast im Geruche der Heiligkeit stehenden Abt Heinrich von St. Paul im nahen Benediktinerkloster mit der Bitte, er möge die heiligen Hostien erheben. Dieser kam nach Wolfsberg und ordnete ein dreitägiges Fasten und Beten an. Danach im frommen Vertrauen zog er mit seinen Konventualen, der Stadtgeistlichkeit und den Bewohnern Wolfsbergs hinaus zum Flusse, hielt die Patene eines geweihten Kelches ins Wasser und flehte inbrünstig zu Gott. Und siehe da, im Angesichte der ganzen Geistlichkeit und Bürgerschaft schwammen sofort zwei Hostien herzu und ließen sich mit der Patene erheben. Die dritte aber erhob sich und flog gegen Himmel. In der ganzen Stadt aber herrschte große Freude und jeder Gläubige pries den Herrn. Dies geschah am 19. August des Jahres 1338. Die erhobenen zwei Hostien wurden in einer besonderen Monstranz zur Anbetung aufbewahrt. Den […] Juden aber machte man den Prozeß, der damit schloß, daß siebzig hingerichtet und die anderen alle aus Wolfsberg vertrieben wurden. Zugleich wurde auch das Minoritenkloster aufgehoben, da ja ein Pater desselben die Hostien den Juden verkauft hatte, und erst später wieder, nachdem es abgebrannt war, von einem bambergischen Vizedom aufgebaut und von neuem den Minoriten übergeben. Das Gebäude aber, wo die Juden die Hostien mißhandelt hatten, wurde in eine Kirche Zum heiligen Blute verwandelt. Diese bestand bis in die jüngste Zeit, in welcher sie dem Baue des neuen Rathauses zum Opfer fallen mußte. Ihre denkwürdigen Bilder blieben aber erhalten und wurden teilweise im Rathaussaal, teilweise in der heiligen Dreifaltigkeitskirche untergebracht, wo sie zu sehen sind.
Noch jetzt wird in der Dreifaltigkeitskirche abends geläutet zum Gedächtnis […].
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