St. Paul: Kulturrundwanderweg 3/3A
Diese Wanderung bietet für jeden etwas (Kultur, Botanik, Geologie). Mit etwas Glück können Sie auch ein Rudel Gemse beobachten, das sich in den St. Pauler Bergen niedergelassen hat.
Die idyllisch wirkende Umgebung der Ruine Rabenstein ist aufgrund ihrer hohen Dichte an ökologisch wertvollen Mager- und Trockenrasen besuchenswert. Dort gedeihen – im ehemaligen St. Pauler Weinbaugebiet – zahlreiche sehr seltene Pflanzenarten wie die Hundszahnlilie, die schwarze Kuh- bzw. Küchenschelle, die Schopfige Traubenhyazinthe und viele Orchideenarten. Gleichermaßen charakteristisch für das Umland von Rabenstein sind die zahlreichen Streuobstwiesen, die vor allem der Gewinnung von Wirtschaftsobst zur Produktion von Most dienen.
Autorentipp
Bei der Burgruine Rabenstein befindet sich auch ein Kletterfelsen mit ca. 70 verschiedenen Routen (Schwierigkeitsgrad von 4c bis 8a).

Wegearten
Höhenprofil anzeigenEinkehrmöglichkeiten
St. Paul - Gasthof JohannesmesnerCafé Sternweiß
Landhotel Freitag
Sicherheitshinweise
10 Empfehlungen des ÖAV
Als Natursport bietet Bergwandern große Chancen für Gesundheit, Gemeinschaft und Erlebnis. Die folgenden Empfehlungen der alpinen Vereine dienen dazu, Bergwanderungen möglichst sicher und genussvoll zu gestalten.
1. Gesund in die Berge
Bergwandern ist Ausdauersport. Die positiven Belastungsreize für Herz und Kreislauf setzen Gesundheit und eine realistische Selbsteinschätzung voraus. Vermeide Zeitdruck und wähle das Tempo so, dass niemand in der Gruppe außer Atem kommt.
2. Sorgfältige Planung
Wanderkarten, Führerliteratur, Internet und Experten informieren über Länge, Höhendifferenz, Schwierigkeit und die aktuellen Verhältnisse. Touren immer auf die Gruppe abstimmen! Achte besonders auf den Wetterbericht, da Regen, Wind und Kälte das Unfallrisiko erhöhen.
3. Vollständige Ausrüstung
Passe deine Ausrüstung deiner Unternehmung an und achte auf ein geringes Rucksackgewicht. Regen-, Kälte- und Sonnenschutz gehören immer in den Rucksack, ebenso Erste-Hilfe-Paket und Mobiltelefon (Euro-Notruf 112). Karte oder GPS unterstützen die Orientierung.
4. Passendes Schuhwerk
Gute Wanderschuhe schützen und entlasten den Fuß und verbessern die Trittsicherheit! Achte bei deiner Wahl auf perfekte Passform, rutschfeste Profilsohle, Wasserdichtigkeit und geringes Gewicht.
5. Trittsicherheit ist der Schlüssel
Stürze, als Folge von Ausrutschen oder Stolpern, sind die häufigste Unfallursache! Beachte, dass zu hohes Tempo oder Müdigkeit deine Trittsicherheit und Konzentration stark beeinträchtigen. Achtung Steinschlag: Durch achtsames Gehen vermeidest du das Lostreten von Steinen.
6. Auf markierten Wegen bleiben
Im weglosen Gelände steigt das Risiko für Orientierungsverlust, Absturz und Steinschlag. Vermeide Abkürzungen und kehre zum letzten bekannten Punkt zurück, wenn du einmal vom Weg abgekommen bist. Häufig unterschätzt und sehr gefährlich: Steile Altschneefelder!
7. Regelmäßige Pausen
Rechtzeitige Rast dient der Erholung, dem Genuss der Landschaft und der Geselligkeit. Essen und Trinken sind notwendig, um Leistungsfähigkeit und Konzentration zu erhalten. Isotonische Getränke sind ideale Durstlöscher. Müsliriegel, Trockenobst und Kekse stillen den Hunger unterwegs.
8. Verantwortung für Kinder
Beachte, dass Abwechslung und spielerisches Entdecken für Kinder im Vordergrund stehen! In Passagen mit Absturzrisiko kann ein Erwachsener nur ein Kind betreuen. Sehr ausgesetzte Touren, die lang anhaltende Konzentration erfordern, sind für Kinder nicht geeignet.
9. Kleine Gruppen
Kleine Gruppen gewährleisten Flexibilität und ermöglichen gegenseitige Hilfe. Vertraute Personen über Ziel, Route und Rückkehr informieren. In der Gruppe zusammen bleiben. Achtung Alleingänger: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen.
10. Respekt für Natur und Umwelt
Zum Schutz der Bergnatur: Keine Abfälle zurücklassen, Lärm vermeiden, auf den Wegen bleiben, Wild- und Weidetiere nicht beunruhigen, Pflanzen unberührt lassen und Schutzgebiete respektieren. Zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel verwenden oder Fahrgemeinschaften bilden.
Weitere Infos und Links
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Vom Lobisserplatz der Beschilderung Kulturrundwanderweg 2 bzw. 3 folgen. Nach ca. 200 m rechts abbiegen Richtung Johannesberg. Am Fuße des Johannesberges trennen sich die beiden Wanderwege. Der Kulturwanderweg 3A führt ca. 750 m der Straße entlang, bis zu einer Abzweigung in einen Forstweg. Rechts abbiegen und den Hinweistafeln bis zur Ruine Rabenstein bzw. Gasthaus Rabensteiner folgen (ca. 30 min Gehzeit). Vom Gasthaus Rabensteiner führt die Wanderung über wunderschöne Wald und Wiesenwege vorbei am Gehöft vlg. Weißegger bis zum Lavanttaler Höhenweg. Rechts abbiegen und dem Lavanttaler Höhenweg ca. 1,4 km Richtung Norden folgen. Wieder rechts abbiegen (Hinweistafeln St. Martin, Kulturwanderweg 3A). Über einen Forstweg führt der Wanderweg bis St. Martin (ca. 1,7 km) steil bergab. Der letzte Abschnitt der Wanderung führt ca. 2,4 km der Straße entlang, bis der Ausgangspunkt St. Paul erreicht ist.
Alternativ zum 3A gibt es die etwas kürzere Variante (ca. 2km), den Kulturwanderweg 3, der über vlg. Fastl Richtung St. Martin führt.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Anfahrt
A2-Südautobahn, Abfahrt St. Andrä i. L., dann über die L 135 St. Pauler Landesstraße
südlich nach St. Paul.
Parken
In der Stadt St. PaulKoordinaten
Buchempfehlungen des Autors
Die Landschaft des unteren Lavanttales ist durch ihre naturbedingte Lage und günstigen klimatischen Verhältnissen schon seit über zwei Jahrtausenden menschliches Siedlungsgebiet. Auf dem Rabensteinerberg oberhalb von St. Paul wurden jungsteinzeitliche Artefakte geborgen und in der Umgebung der St. Pauler Berge lassen sich bronze- und eisenzeitliche Besiedelungsspuren nachweisen. Insbesondere die Fundlage auf dem strategisch und klimatisch ideal gelegenen Felsenberg von Rabenstein ermöglichte eine Siedlungsdokumentation von der Urgeschichte bis in die frühe Neuzeit. Der Anlage der Burg Rabenstein ging die Gründung des Stiftes St. Paul voraus. Graf Engelbert I. von Spanheim und seine Frau Hedwig gründeten im Jahre 1091 auf einem Hügel am Fuße der St. Pauler Berge anstelle einer älteren Burg ein Benediktinerkloster. Auf einem nach drei Seiten steil abfallenden Felsen, ca. 300 Höhenmeter oberhalb des Klosters, entstand in der Folge die mittelalterliche Festung Rabenstein (ursprünglich „Ramestein“), die dem Besucher heute als gut restaurierte Ruine erfreut. Sie wurde 1091 zum Schutz des in Sichtweite gelegenen St. Pauler Klosterkomplexes errichtet und befand sich zunächst im Besitz des Geschlechtes der Rabensteiner. 1307 wurde sie im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen eingenommen und zerstört, danach aber wieder aufgebaut. Die in der Folge häufig wechselnden Besitzer der Festung lagen nicht selten im Streit mit dem Kloster, zu dessen Schutz Rabenstein ursprünglich errichtet worden war. Grund dafür dürften vermutlich unklare Herrschaftsverhältnisse gewesen sein. Seyfried von Dietrichstein ließ Burg Rabenstein im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts im Trend seiner Zeit entsprechend zum „Renaissanceschloss“ ausbauen, der wehrhafte Charakter nach außen hin wurde aber bewahrt. Die Anlage bestand aus einem quadratischen Bergfried, den ein Hof vom Pallas trennte. An Letzteren schloss sich ein zweiter, tiefer liegender Hof an. An der Stelle, wo der Felsen von Rabenstein Richtung Norden weniger steil abfällt, bestand eine hohe Wehrmauer mit einer Toranlage, die ursprünglich durch eine Zugbrücke und eine aufwendige Wall-Grabenanlage geschützt war. An den Felskanten reichten niedrigere Wehrmauern zur Verteidigung Rabensteins aus. 1629 gelangte die Burg schließlich durch Kauf und Gütertausch in den Besitz des Stiftes St. Paul. In der Folge ließ Abt Hieronymus Marchstaller die bestehende Burgkapelle barock umgestalten. 1628 finden sich in den Quellen ein „alter“ und ein „neu gebauter Stock“ erwähnt. 1636 vernichtete ein Feuer, das durch Funkenflug ausgelöst worden war, das Schloss“, welches danach nicht mehr aufgebaut wurde. Burgen entsprachen wehrtechnisch nicht mehr den Erfordernissen des 17. Jahrhunderts und konnten, selbst wenn sie im Innenbereich umgebaut wurden, durch ihre exponierte Lage und die beengten Raumverhältnisse die gestiegenen Komfortansprüche ihrer Bewohner kaum mehr zufriedenstellen .Da sie nicht mehr genutzt wurde, gab man sie dem Verfall preis.
(Ursprungsquelle: Geschichtsverein für Kärnten)
Kartenempfehlungen des Autors
Kompass Wanderkarte Nr. 219 - Lavanttal, Saualpe, Koralpe;
Freytag & Berndt - SAUALPE bis zum Zirbitzkogel;
Freytag & Berndt WK 237 - Saualpe, Lavanttal, Koralpe, Region Schilcherheimat
Ausrüstung
Für diese Tour genügen ein gutes Schuhwerk und ein kleiner Rucksack mit den nötigsten Dingen.
Statistik
- 7 Wegpunkte
- 7 Wegpunkte
Fragen & Antworten
Hier kannst du gezielt Fragen an den Autor stellen.
Bewertungen
Gib die erste Bewertung ab und hilf damit anderen.
Fotos von anderen