Eine Besonderheit in der mittelalterlichen Stadt Görlitz stellte die Frauenkirche dar, die entgegen den üblichen Gepflogenheiten über keine eigene Pfarrgemeinde verfügte.
Ab 1449 wurde sie anstelle eines schlichten Vorgängerbaus, der womöglich eine Art Sühnekapelle darstellte und durch die Hussiten zerstört worden war, neu aufgebaut, ehe das vollendete Bauwerk schließlich 1473 geweiht werden konnte. Die großzügige, nun gleichfalls im spätgotischen Stil errichtete dreischiffige Hallenkirche, an die sich ein lang gestreckter Chor anschließt, zeugt vom wirtschaftlichen Wohlstand, den die Görlitzer Bürger zu jener Zeit erlangt hatten. Zierliche Maßwerkarbeiten und ein feingliedriges Netzrippengewölbe verleihen dem Schiff einen anmutigen Eindruck. Die Schlusssteine des Netzrippengewölbes bilden die Sieben Freuden Marias ab. Die Innenausstattung ist indes einem Umbau der Jahre 1869/70 geschuldet, die die romantisierenden neogotischen Vorstellungen aus der Gründerzeit widerspiegelt. Der Friedhof, den in Erinnerung an die Hussitenzeiten eine Schutzmauer mit Türmen versehen umgab und der vom Bedürfnis der Spender zeugte, auf ihrer letzten Reise ihren Heiligen ganz nah zu sein, wurde schon 1840 eingeebnet. Großräumige Kaufhausarchitektur aus der Gründerzeit, zwischen der die Kirche nun beinahe unterzugehen droht, prägt seit dieser Zeit die Südvorstadt.
Die Frauenkirche befindet sich in der Nähe von der Haltestelle Demianiplatz, welchen Sie mit Bus oder Straßenbahn erreichen. Weitere Informationen erhalten Sie unter: https://www.goerlitztakt.de/de/
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