Dauntal-Weg B6
Diese Rundwanderung beginnt in der Innenstadt Buchens, genauer gesagt am Joseph-Martin-Kraus Platz. Unser Weg führt entlang der Morre durch das Buchener Schulzentrum und nach der Bahnunterführung auf der rechten Talseite durch das Hettinger Tal zum "Hasenwäldchen". Hier findet sich ein Wald- und Vogellehrpfad, ein Kinderspielplatz, eine Gaststätte, Vogelvolieren und Tiergehege. Wir lassen Hettingen vor uns liegen und gehen rechts durch das Dauntal vorbei am Dauntalweiher.
Nachdem man die Straße Richtung Eberstadt überquert hat, gelangt man nun zur Hollerstocksiedlung. Im Waldgebiet "Breitenbüschle" findet man einen eckigen Erdwall - das Hettinger "Hünengrab". Der früheste bis heute entdeckte Fund auf der Gemarkung Hettingen wird in die Zeit um 600 v. Chr. datiert. Es handelt sich um das Hünengrab (Hügelgrab), das 1894 von Professor Schumacher geöffnet und untersucht wurde. Das Grab enthielt Trümmer von Tongefäßen sowie Bronze- und Eisenreste, die von Geräten, Waffen und Schmuckstücken stammten.
Nach dieser historischen Sehenswürdigkeit überqueren Sie eine stark befahrene Landstraße, von wo aus man bereits die Siedlung am Weidenbaum sehen kann. Von dort geht es weiter an einer Obstplantage vorbei zum Buchener Wartturm auf dem Wartberg (394 m ü. d. M.). Laut Bauinschrift im Jahre 1490 errichtet bzw. erneuert, diente er als Beobachtungsturm, um in Kriegszeiten die Bewohner der stark befestigten mittelalterlichen Stadt vor herannahenden feindlichen Truppen warnen zu können. Wie die älteste Abbildung aus dem Jahre 1593 zeigt, stand der damals noch mit einem Walmdach versehene Turm völlig frei, um den Beobachtern einen möglichst unverdeckten Ausblick in alle Himmelsrichtungen zu gewähren. Der ca. 14 m hohe Turm besteht aus einem fünf Meter hohen kreisrunden Unterbau mit fünf Meter Durchmesser und einem neun Meter hohen, aber nur 4,40 m starken Oberbau. In der Höhe des Absatzes befindet sich der ursprünglich spitzbogige Einstieg, der nur mit einer Leiter erreicht werden konnte, die bei feindlichen Angriffen nach oben gezogen wurde. Über dem Einstieg ist seitlich die Jahreszahl 1490 mit einem Steinmetzzeichen schräg auf einem Quader angebracht. Außerdem befindet sich dort eine gut erhaltene Gießluke (auch "Pechnase" genannt), die zur Abwehr feindlicher Eindringlinge diente.
Von der Plattform des Turms bietet sich ein einmaliger, herrlicher Rundblick auf zwei, in einigen Details recht unterschiedliche Landschaften, deren Grenze etwa in Nord-Süd-Richtung verläuft: Im Osten das Bau (-ern) land und im Westen der Odenwald. Die Ursache für diese unterschiedliche Ausprägung beider Landschaften liegt in den unterschiedlichen geologischen Formationen. Im Osten steht der Muschelkalk mit seinen gelben Böden und im Westen der Buntsandstein mit seinem hohen Waldanteil. Der Blick auf Buchen zeigt die mittelalterliche Kleinstadt innerhalb der Stadtmauer am Beginn des Morretals, sowie die Ausdehnungen etwa seit Beginn der Industrialisierung.
- Bitte erkundigen Sie sich vor Ihrer Wanderung in der Tourist Information, ob der Turm geöffnet ist. -
Über den gut befestigten Weg hinunter vom Wartturm geht es zurück nach Buchen.
Autorentipp
Weitere Infos und Links
historischer Stadtrundgang durch BuchenStart
Ziel
Wegbeschreibung
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Mit der Bahn: Der Bahnhof Buchen (Odenwald) liegt an der Bahnstrecke Seckach-Miltenberg (auch Madonnenlandbahn genannt), die in Buchen Ost und in einigen Ortsteilen weitere Haltepunkte hat. Der Bahnbetrieb wird durch die Westfrankenbahn durchgeführt.
Vom Bahnhof in Buchen kommt man zu Fuß innerhalb fünf Minunten (ca. 400m) über die Straße "Am Haag" an den Joseph-Martin-Kraus Platz und kann von dort die Tour beginnen.
Anfahrt
Buchen ist über die Bundesautobahn A81, Ausfahrt Adelsheim /Osterburken, Landstraße (von Süden) oder Ausfahrt Tauberbischofsheim, Bundesstraße B27 (von Norden), sowie über die A6, Ausfahrt Sinsheim, B 292 und B 27 (von Südwesten kommend) zu erreichen.Parken
In der Stadt Buchen gibt es einige Parkmöglichkeiten, auch kostenlose. Informieren Sie sich hier.
Koordinaten
Kartenempfehlungen des Autors
Wanderkarte Nr.19 Östlicher Odenwald Madonnenländchen, Wander- und Radwanderkarte im Maßstab 1:20000
ISBN 978-3-931273-87-3
Fragen & Antworten
Hier kannst du gezielt Fragen an den Autor stellen.
Bewertungen
Gib die erste Bewertung ab und hilf damit anderen.
Fotos von anderen