Lebensader Oberrhein: Wandertour durch die Schwetzinger Hardt bei Sandhausen

Lebensader Oberrhein - Projektbüro Verifizierter Partner Explorers Choice
Eine Wandertour durch die Schwetzinger Hardt bei Sandhausen. Der Rundweg streift zwei Naturschutzgebiete mit interessanter Sandrasenflora und -fauna, vorgestellt im Rahmen des Projekts Lebensader Oberrhein http://www.lebensader-oberrhein.de. Tippgeber ist Dr. Peter Weiser, Diplom-Biologe und Naturschutzwart in Sandhausen.
Die Tour führt durch zwei weniger bekannte Sandgebiete der Sandhausener Dünen. Auf dem Galgenbuckel gibt es eine größere offene Sandfläche, auf der sich Wildbienen, Grabwespen und Käfer beobachten lassen. Die Pflege Schönau ist auch landschaftlich reizvoll und bietet insbesondere im Sommer mit den vielen gelben Blüten einen einzigartigen Anblick. Auch beim Golfclub Rheintal sind noch Reste von Sandrasen vorhanden. Hier muss man insbesondere beim kleineren Teilgebiet jedoch auf herumfliegende Golfbälle achten; man findet hier das Berg-Sandglöckchen und das Kelch-Steinkraut. Sicher ist das Gebiet nördlich des Golfplatzes leichter zu begehen. Im Frühjahr blüht hier der Wiesen-Gelbstern, später der Knöllchen-Steinbrech. Im Sommer folgen Gewöhnliches Kreuzblümchen, Arznei-Thymian, Wilder Dost und noch später der Berg-Haarstrang. In diesem kleinen Naturschutzgebiet kann man auch relativ leicht die Zauneidechse finden. Auch auf dem Rückweg kommt man noch an kleineren interessanten Arealen vorbei, in denen Anklänge von Sandrasenflora überlebt haben.
Die Wanderung durch die Hardt lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Vogelfreundinnen und -freunde werden nicht nur Schwarz- und Buntspecht hören, sondern gelegentlich auch den Mittelspecht. Sehr selten sieht man den Trauerschnäpper, während der Ruf des Pirols vergleichsweise häufig ertönt. Größere Freiflächen und Kahlschläge gibt es heute in der Hardt kaum noch. Dementsprechend sind der Ziegenmelker und die Heidelerche praktisch verschwunden.
Autorentipp

Sicherheitshinweise
Achtung ... fliegende Golfbälle sind möglich! Man sollte eine gewisse Vorsicht walten lassen. Je nach Jahreszeit ist auch an Sonnenschutz zu denken.
Weitere Infos und Links
- Karte : TK 1:25000 6617
- Die Sandhausener Dünen
- Naturkundliche Beiträge zu den Naturschutzgebieten "Pferdstrieb" und "Pflege Schönau-Galgenbuckel". Beih. Veröff. Naturschutz, Landschaftspflege Bad.-Württ. 80, 1-387, Karlsruhe 1994 , ISBN 3-88251-214-8 (zusammengestellt von Ulrike Rohde)
- http://duene-sandhausen.de/
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Startpunkt ist der Parkplatz am Waldfriedhof Sandhausen. Wir laufen am östlichen Ausgang des Parkplatzes am Friedhof vorbei Richtung Norden. Wer mag, kann die Wiese im Norden des Friedhofs besuchen. Da hier nur selten gemäht wird und die Erschließung als Friedhof gerade erst beginnt, kann man hier eine relativ große Artenvielfalt auf dem Sandboden entdecken. Der Pfad gabelt sich am Waldrand, wir folgen dem linken Weg. Kurz nach der Trimm-Dich-Pfad Station biegen wir nach rechts ab. Nach etwa 100 Metern wenden wir uns nach links auf die offene Sandfläche am Galgenbuckel. Dort kann man nicht nur seltenen Insekten, sondern auch sehr typische Pflanzen der Sandrasen finden. Auf der anderen Seite führt ein kurzer Pfad auf einen Feldweg. Wir wenden uns nach links und gelangen nach ca. 200 Metern an das Schild zum NSG Pflege Schönau. Der Kiefernwald wurde hier am Gebietsrand im Winter 2016/17 aufgelichtet, der Boden abgetragen, so dass hier ein lichter Kiefernwald mit offenen Sanden entsteht. Der Weg durch die Pflege Schönau führt nach rechts – Zäune sollen das Betreten der Sandrasen einschränken. Am Ende geht der Weg auf offenem Sand in einen schmalen Pfad durch den dichten Wald über. Wir folgen dem Weg und halten uns an der nächsten Gabelung rechts. Am Ende gelangen wir auf einen breiteren Weg, der uns am Gelände des Motorradclubs Sandhausen vorbei führt. Wir folgen der geteerten Strasse und biegen nach kurzer Zeit nach links ab unter der Autobahn hindurch.
Weiter geht es an der Deponie Feilheck vorbei in Richtung Golfclub Rheintal. An der renaturierten Deponie kann man mit etwas Glück den Neuntöter beobachten. Das NSG am Golfclub Rheintal besteht aus zwei Teilgebieten. Das größere liegt etwas nördlich des Golfplatzes. Ein Feldweg führt an diesem Sand-Trockenrasen vorbei. Am Ende kehren wir auf dem gleichen Weg zurück bis zum geteerten Wirtschaftsweg. Ende Juli/Anfang August lohnt sich der Weg bis zu den Tabakfeldern, denn dort kann man einen früher gefürchteten Schmarotzer des Tabaks zwischen den Reihen blühen sehen, die inzwischen sehr seltene Ästige Sommerwurz.
Wir kehren zurück zur Weggabelung am Golfplatz und wenden uns nach rechts. Hier sollte man zügig gehen, denn es fliegen einem hier gerne Golfbälle um die Ohren. An der nächsten Weggabelung folgen wir dem Weg nach links durch die Hardt.
Nach länger Strecke, die wir dem Hauptweg folgen, gelangen wir zu einer Unterführung unter der Autobahn hindurch. Kurz davor gibt es rechter Hand noch einen schmale Freifläche, die dort verlegten Gasleitungen geschuldet ist. Dort finden sich ebenfalls interessante Pflanzen auf Sandboden, so das Berg-Sandglöckchen, das Mausohr-Habichtskraut oder die Rundblättrige Glockenblume.
Unter der Autobahn hindurch führt der Weg noch ca. einen Kilometer weiter, bis wir wieder zum Hermann-Löns-Weg gelangen. Unterwegs kann man je nach Jahreszeit und Witterung verschiedene Schmetterlinge sehen: Zitronenfalter, Aurorafalter, Kohlweißlinge, Admiral, Tagpfauenauge, Kaisermantel, C-Falter, Bläulinge. Im Mai und Juni sind auch Maikäfer oder Hirschkäfer nicht selten.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Vom Bahnhof St. Ilgen-Sandhausen fährt die Buslinie 725 ohne weiteres Umsteigen direkt bis zur Haltestelle Hermann-Löns-Weg/Friedhof. Details sind über den Verkehrsverbund Rhein-Neckar zu erfragen: https://www.vrn.de/
Anfahrt
Von Süden kommend auf der A5 bis zur Ausfahrt 39-Walldorf/Wiesloch Richtung Walldorf/Wiesloch/Hockenheim fahren, einen der zwei linken Fahrstreifen benutzen, um links auf Josef-Reiert-Straße abzubiegen (Schilder nach Walldorf-West/IKEA), dann im Kreisverkehr an der ersten Ausfahrt auf die Carl-Zeiss-Straße fahren und nach ca. 250 m links auf die B291 abbiegen. Wir bleiben auf der B291, die geradeaus auf die L598 führt. Nach ca. 1,3 km biegen wir nach links ab auf die K4153, der wir bis zum Kreisverkehr folgen. Dort nehmen wir die zweite Ausfahrt (Jahnstraße), die dann in die Ostlandstraße übergeht. Nach 600 m biegen wir links ab auf die Waldstraße und dann wieder rechts ab auf den Hermann-Löns-Weg, an dessen Ende es linker Hand zum Waldfriedhof geht.
Von Norden kommend auf der A5 bis zum Autobahnkreuz 38-Heidelberg/Schwetzingen fahren, dort den rechten Fahrstreifen benutzen, um den Schildern auf B535 Richtung Schwetzingen zu folgen. Nach ca. 1,2 km der Ausfahrt in Richtung Sandhausen folgen und auf der K9711 und K4153 bis nach Sandhausen fahren. Dort im Kreisverkehr die erste Ausfahrt auf die Konrad-Adenauer-Straße nehmen, rechts abbiegen auf Albrecht-Dürer-Straße, dann weiter auf dem Pferchäckerweg, nach 100 m rechts abbiegen auf Hermann-Löns-Weg, an dessen Ende es auch in diesem Fall linker Hand zum Waldfriedhof geht.
Fragen & Antworten
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