Auf den Spuren der Plauener Industriekultur
Saechsisch-Bayerisches Staedtenetz Verifizierter Partner Explorers Choice
Zu Beginn der Route empfehlen wir den Besuch der Schaustickerei , da Sie hier wertvolles Hintergrundwissen zur Spitzen- und Stickereiindustrie in Plauen erhalten und die Funktion der Stickmaschinen hautnah erleben können.
Zur zweiten Station des Stadtspazierganges, dem Warenhaus Julius Tietz (heute Landratsamt), gelangen Sie mit der Straßenbahn ab Vogtlandklinikum Richtung Zentralhaltestelle Tunnel oder mit dem PKW zum Parkplatz Neustadtplatz. Das Firmenimperium der Familie Tietz begann 1882 mit einem Textil-Einzelhandelsgeschäft in Gera und war mit der neuen Verkaufsstrategie, in großen Warenhäusern ein gemischtes Sortiment anzubieten, äußerst erfolgreich.
Weiter geht es vorbei an der ehemaligen Spitzen- und Konfektionsfabrik Gebrüder Lay zur Industrie- und Handelskammer der Stadt Plauen. Die Entwürfe des 1915 fertiggestellten Gebäudes entstammen der Feder der renommierten Architekten Lossow & Kühne aus Dresden, die auch den Leipziger Hauptbahnhof entwarfen. Es entstand ein Meisterwerk architektonischen Schaffens.
Weiter geht es über die Friedensbrücke , die mit einem Bogen von 90 m Spannweite, einer Höhe von 21 m und 17 m Breite noch heute die weitestgespannte Steinbogenbrücke Europas ist. Bei einem Blick von der Brücke kann man die ehemalige Gardinenfabrik Leopold Oscar Hartenstein (heute Fördergesellschaft für berufliche Bildung) erblicken.
Optionale Wegführung: Über den Aktienweg gelangt man unter die Brücke. Der Aktienweg wurde 1859 vom Aktienbrauverein, später Sternquell-Brauerei, angelegt. Auf der anderen Seite der Brücke führt eine Treppe zurück zur Friedensstraße. Wählt man diesen Weg, sollte man die Fußgängerampel am Dittrichplatz benutzen, um auf die Neundorfer Straße zu gelangen.
Am Dittrichplatz angekommen, können Sie stadteinwärts die Bahn benutzen oder aber den Schienen zum Neuen Rathaus folgen. Die Errichtung des Neuen Rathauses von 1913 bis 1922 war notwendig, da die Bevölkerungszahl aufgrund der Blütezeit der Stickerei- und Spitzenindustrie stark anstieg und sich die Verwaltungsaufgaben drastisch vermehrten. Auch die Sparkasse nebenan wurde von Stadtbaurat Goette entworfen und 1911/12 erbaut. Vorbei an dieser biegen Sie auf die Nobelstraße in Richtung Vogtlandmuseum ein. Die heutigen Museumshäuser sind Zeugen des florierenden Baumwollwarengewerbes vorindustrieller Zeit. Das von 1787 bis 1789 erbaute Doppelhaus mit dem prachtvollen Festsaal im Louis-Seize-Stil ließ Johann Christian Baumgärtel errichten.
Entlang des steilabfallenden Mühlberges lassen Sie das Malzhaus rechts liegen und erreichen das Weisbachsche Haus , welches zu den wenigen noch erhaltenen barocken Manufakturgebäuden Sachsens gehört. Folgen Sie der Gasse weiter und werfen Sie einen Blick in die Weberhäuser . Noch heute vermitteln die Häuser einen Eindruck von den Lebensbedingungen der meisten Plauener vor über 200 Jahren. Die gesamte Bebauung des Gebietes zwischen Mühlgraben und Weißer Elster ist in engem Zusammenhang mit der aufblühenden Baumwollweberei des 17. und 18. Jahrhunderts zu sehen. Von hier aus rechter Hand sieht man die Hempelsche Fabrik . Die 1830 gegründete Appreturanstalt F. A. Hempel erwarb sich einen guten Ruf mit der Ausrüstung von Stickereien, Spitzen und Gardinen.
Nach dem Erklimmen der Treppe der Pfortengasse kommen Sie vorbei an der Johanniskirche zum Altmarkt, wo Sie die Möglichkeit haben Ihren Stadtspaziergang bei einem Besuch im Spitzenmuseum ausklingen zu lassen. Hier wird seit 1984 die historische Entwicklung der Spitzen- und Stickereiindustrie des Vogtlandes bis hin zur Gegenwart dokumentiert. In architektonisch sehr kostbaren Räumen des Alten Rathauses kann man wertvolle Exponate der weltberühmten Plauener Spitze finden und sich an deren Schönheit erfreuen.
Autorentipp
Wegearten
Weitere Infos und Links
Weitere Informationen zur Stadt Plauen, Übernachtungstipps, Veranstaltungshighlights sowie Infos zu öffentlichen und thematischen Führungen erhalten Sie in der Touristinformation Plauen oder unter www.plauen.de/tourismus.
5 Vorschläge über Spaziergänge zur Industriekultur unter: http://saechsisch-bayerisches-staedtenetz.de/Tourismus.
Start
Ziel
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
- mit dem ÖPNV Straßenbahn Linie 4 bis zur Haltestelle "Schloss Reusa", dann wenige Meter bergab und rechts halten (Reusaer Straße, danach rechts inden Obstgartenweg)Parken
Parkmöglichkeiten direkt vor der Schaustickerei (Obstgartenweg) oder in der näheren Umgebung.Koordinaten
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- 8 Wegpunkte
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