Winterberger Hochtour - WHT (Etappe 7) von Elkeringhausen nach Züschen
Markenbesitz ist uraltes Güterrecht, das bis auf die karolingische Zeit zurück zu führen ist. Die Mark (althochdeutsch: marcha = Grenze) einer Siedlung, also auch die Mark Wernsdorf, war der ihr gehörende Bereich und wurde als Allmende gemeinschaftlich genutzt, während Äcker Hofeigentum waren. Markrechte waren an die Hofstätten der Einsassen (Gegensatz: Beilieger, die keine Höfe besaßen) gebunden. Die Rechte erstreckten sich auf Holznutzung (Brand-, Kohl- und Bauholz), Weide, Streu- und Plaggenhieb zu Düngezwecken. Noch heute werden die alten Marken mit den Namen der untergegangenen Dörfer genossenschaftlich genutzt und verwaltet. Die Einwohner des ehemaligen Dorfes Wernsdorf sind wohl in den Schutz der Stadt Winterberg gezogen. Die Grundmauern der alten Kirche sind durch einen Erdhügel konserviert und werden auf einer Bronzetafel dargestellt.
Landwehren waren im Mittelalter Verteidigungsanlagen der Stadt- und Landbevölkerung sowie Schutzanlagen für wichtige Verkehrswege. Landwehren waren oft noch mit Dornenhecken als Annäherungshindernis bewachsen. Alte Flurnamen, wie z.B. Lanfert, erinnern noch heute an diese Verteidigungsanlagen. Die Landwehr rund um die Stadt Winterberg soll 25 km lang gewesen sein. Am Franzosenkreuz soll der Überlieferung nach im Siebenjährigen Krieg (1756-63) ein Bursche seinen französischen Offizier erschlagen haben. Vermutungen gehen auch dahin, dass dieses Kreuz bis in die fränkische Zeit Karls des Großen zurückgeht. An der gegenüber liegenden Wegseite wurde ein Schnadestein aufgestellt. Er zeigt uns, dass wir uns hier am "Dreiländereck" Winterberg-Hesborn-Züschen befinden.
Gedeutet wird der Name Züschen (im Mittelalter Tuscene) als „zwischen den Bächen“. Urkundlich ist das Dorf 793 nachgewiesen und war mit seiner St. Johannes-Kirche Taufort der gleichnamigen Grafschaft, die auf dem Holenor einen reichsunmittelbaren Freistuhl als Gerichtsstätte besaß. Heute arbeiten hier Sägewerke und ein Drahtseilwerk.
Gepflegte Fachwerkhäuser bestimmen den 2.000 Einwohner-Ort, der 1983 im Dorfwettbewerb mit Bundesgold ausgezeichnet wurde. Gäste schätzen die idyllische Lage am Astensüdhang, umgeben von Wäldern und ebenfalls das vorbildlich erschlossene Skigebiet Homberg (SkiWorld).
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Wanderkarte Winterberg 1:25.000, Hrsg. Tourist-Information WinterbergStart
Ziel
Wegbeschreibung
Wir müssen den Wegweisern Winterberger Hochtour steil bergan bis zum Sattel zwischen Rösberg und Alte Grimme (Höhenpunkt 681,0 m) folgen. Zuerst – etwa 800 m – ist der Wanderweg noch ein befestigter Fahrweg, dann aber geht es auf unbefestigtem Fußweg durch das Müggenloch am Bach entlang nach rechts steil hinauf bis zum nächsten Fahrweg. Hier treffen wir auf den mit einem weißen Quadrat markierten Wanderweg Elkeringhausen-Glindfeld, folgen ihm bergan zum Sattel (681,0 m) und können uns an der Bank erst einmal etwas erholen.
Das weiße Quadrat verlässt uns nach links zur Schienenhütte, wir aber wandern nach rechts bergan, der Markierung E4 folgend. Wer gut aufpasst, entdeckt an der linken Wegseite einen wegbegleitenden kleinen Wall mit einem alten Grenzstein, wir wandern nämlich an der Stadtgrenze Medebach-Winterberg entlang. Weiter oben weist uns ein Wegweiser nach rechts bergan zum Gipfel des Alte Grimme mit Gipfelkreuz und Schutzhütte.
Der abenteuerliche "Weiterweg" an der Bergkante entlang durch lichte Krüppelbuchen zur Schöne Aussicht ist dem Jagdpächter Dr. Michael Lück zu verdanken. Sofort war er bereit, Wander- und Naturfreunde durch das Revier gehen zu lassen. Dankeschön dafür! Etwa 500 m geht es in Serpentinen weglos an der Bergkante entlang und wir haben die Ruhebank an der Schönen Aussicht erreicht. Ein unbefestigter Fahrweg endet hier, wir folgen ihm nach links bergab und treffen am Butterfeld wieder auf den Wanderweg E4. Diesem folgen wir ca. 50 m nach rechts bergab und wandern dann nach links auf dem Elkeringhauser Historischen Wanderweg zur Zeche Elend.
Den Wegweisern folgend, erreichen wir nach 1,5 Kilometern Bergabwanderung das Orketal in der Mark Wernsdorf, nahe der ehemaligen Wernsdorfer Kirche.
Bis zur Ehrenscheider Mühle (Parkplatz des Naturparks Rothaargebirge 466,7 m) folgen wir dem mit einer weißen, offenen Raute markierten Bezirksweg Medebach/Winterberg talaufwärts.
Direkt hinter der Orkebrücke beginnt der mit einem weißen, offenen Rechteck markierte Verbindungsweg Elkeringhausen-Züschen. Wir folgen ihm nach links bergan durch die Wälder der Mark Wernsdorf, überqueren den Siebentälerweg und das Kerrloh bis zum Hesborner Weg.
Oben angekommen, geht es ca. 300 m nach links in Richtung Hesborn
weiter bis zu einer Wegegabelung mit einem großen Wegweiser. Der mit einem weißen Quadrat markierte Züscher Höhenweg weist uns nach rechts den Weiterweg zum noch etwa 1,5 km entfernten Franzosenkreuz. Unterwegs kreuzen wir einen etwa
1 m hohen Erdwall, die ehemalige Landwehr auf dem Katerkopf.
Über den Südhang des Ikesberg steigen wir nun bergab bis zum Waldrand. Der sogenannte Zick-Zack-Weg führt uns mit schönen Ausblicken auf das zwischen den Tälern von Nuhne, Ahre, Haumecke, Bremke und Brembach liegende Züschen bis zur Ortsmitte des Fachwerkdorfes.
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