Schalfkogeljoch - Übergang von der Martin-Busch-Hütte zum Hochwildehaus
Die Tour vermittelt den Übergang vom Niedertal (Vent) zum Gurgler Ferner (Obergurgl).
Es geht zu weiten Teilen völlig weglos durch unverbautes ursprüngliches Alpingelände. Zudem ist der Weg sehr wenig begangen. Daher sind Wegspuren nur in der Nähe der jeweiligen Hütten an den Enden der Tour vorhanden. Am Beginn des Schalftales sind noch leichte Wegspuren und auch Markierungen vorhanden. Ab dem Steg über den Bach ist es damit vorbei. Der Gletscherschwund im Schalftal macht die Markierung und Weganlage sowieso unmöglich.
Man sucht sich einen möglichst wenig anstrengenden Weg durch Geröll und Schrofengelände im Aufstieg von der Talsohle hinauf zum nördlichen Schalfferner.
Bei schlechter Sicht ist hier ohne GPS sicher keine Orientierung möglich und daher die Sache mit Vorsicht zu genießen.
Ist man einmal über das Joch, sieht die Sache wieder andes aus. Man geht jetzt auf dem Standardweg zum Schalfkogel, daher ist unterhalb des Kleinleitenferners deutliche Wegspur und Markierung anzutreffen.
Aber der massive Schwund des Gurgler Ferners lässt die Flanke des Schalfkogels großräumig instabil werden. Daher ist der Weg im Gegensatz zu vielen Kartendarstellungen deutlich verändert neu angelegt. Man folgt den Steinmännern weit nach Norden, bis sich endlich der Übergang auf den Gurgler Ferner findet.
Die Tour wurde am 20.7.2015 im Rahmen einer Sektionsveranstaltund der DAV Sektion Krefeld begangen.
Tip autora
Zur Zeit ist das Hochwilde Haus wegen Baufälligkeit geschlossen.
Man kann alternativ vom Joch aus über den Schalfkogel zum Ramolhaus gehen,
oder den Abstieg über den Gurgler Ferner abwärts fortsetzen um die Langtalereck Hütte zu erreichen.

Typ cesty
Bezpečnostní informace
Im südwestlichen Anstieg zum Joch sind zur Sicherung massive Sicherungsstangen in ca 20 m Abständen eingebohrt Den übergang vom Gletscher zum Fels vermittelt ein DrahtseilStart
Cíl
Popis trasy
Gemeinerweise startet die Tour in die falsche Richtung und auch noch bergab. Mit kalten Gliedern geht’s erst mal steil hinab, 200 Höhenmeter runter zum Steg über den Abfluß des Marzellferners.
Einmal über den Bach geht es tendenziell leicht ansteigend in ständigem Auf und Ab in das wunderschöne Schalfbachtal hinein. Bis zum Steg, der den Schalfbach bei etwa 2450 m überquert sind Markierungen und stückweise auch Wegspuren vorhanden, danach verlieren sie sich nach und nach und es geht vollkommen frei dahin. Ursprünglicher kann ein Tal kaum sein. Bis auf etwa 2600 m sind wir im Talgrund aufgestiegen.
Dann mussten wir uns bald einen Weg durch die steile Geröllflanke suchen, die uns zum 500 Meter höherliegenden nördlichen Schalfferner führt. Diese 300 Höhenmeter durch die Flanke waren schon mal sehr abenteuerlich und haben etliche Körner gekostet. Dafür war der Weiterweg durch das Kar hoch zum Gletscher einfach zu finden und nicht mehr ganz so steil. Das inzwischen durch die Klimaerwärmung weit ausgeaperte Schalfkogeljoch haben wir nun schon die ganze Zeit vor Augen. Angeseilt ging es die letzten Höhenmeter über den Gletscher bis unter die Felsen des Joches. Dort leitet ein kurzes Drahtseil hinauf zu massiven Sicherungsstangen, die im 20 m Abstand den Weg nach oben weisen.
Der Abstieg über den ziemlich steilen Kleinleitenferner war dann gar nicht so spektakulär, recht einfach und spaltenfrei geht es bergab, bis auf der nördlichen Seite des Gletschers der Übergang auf die Felsen gut möglich ist. Kurz darauf bestätigt eine fette Markierung das wir richtig sind. Ab hier gibt es tatsächlich wieder regelmäßige Wegmarkierung und auch so was wie Wegspur. Sehr steil geht es runter Richtung Gurgler Ferner.
Etwas weiter unten sieht man wieder die Folgen des Klimawandels. Der massive Volumenschwund des Gurgler Ferners sorgt für immer mehr Instabilität der Berghänge oberhalb seines Randes. So gibt es auch just hier, wo jahrzehntelang der Weg verlief, ein riesiges durch Bergsturz gefährdetes Gebiet. Eine zwei bis drei Meter breite Spalte zieht sich durch den Fels, und direkt oberhalb davon geht der neu angelegte Umweg weiträumig daran entlang. So erreichen wir den großen Gletscher erst einige hundert Meter weiter nördlich als früher üblich. Der nach der Querung der Gletscherzunge folgende gemein steile Gegenanstieg fordert dann die restlichen verbliebenen Reservent. Wie der Berg gegenüber gibt auch diese Hütte langsam dem tauenden Permafrost nach. Anscheinend wurden in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts noch keine Gedanken an eine Klimaerwärmung verschwendet. Also wurde das Haus zum Teil auf gewachsenem Fels und zum Teil auf hartem Permafrostboden gebaut. Nun ja, dieser Boden ist inzwischen nicht mehr ganz so hart…
Die Tour wurde am 20.7.2015 im Rahmen einer Sektionsveranstaltund der DAV Sektion Krefeld begangen.
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