Pilgerweg 1: Osnabrück - Werne
Am Dom in Osnabrück beginnt die über 2000 km lange Pilgerreise bis in das nordspanische Santiago de Compostela zum Grab des Apostels Jakobus d.Ä. Natürlich muss niemand den gesamten Weg bewältigen. Aber viele, die einfach nur mal „reinschnuppern“ wollten, konnten nicht mehr aufhören.
Der Abschnitt des Pilgerweges von Osnabrück bis nach Werne kann in sechs Etappen von 12–30 km Länge aufgeteilt werden, aber es sind auch ganz andere, auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete Einteilungen möglich.
Etappe 1: Osnabrück – Lengerich (25,5 km)
Vom Osnabrücker Dom aus erreichen Pilger über den Ortsteil Hellern, Hasbergen, Natrup-Hagen und Tecklenburg-Leeden die am südlichen Fuße des Teutoburger Waldes gelegene Stadt Lengerich. Highlight auf der Strecke ist sicherlich das 1240 gegründete Stift Leeden mit seiner ehemaligen Klosterkirche. Anstrengender, aber landschaftlich umso reizvoller ist die Überquerung des Teutoburger Waldes kurz vor dem Erreichen des Ziels.
Etappe 2: Lengerich – Landbergen: (14 km)
In Lengerich beeindrucken die große ev. Stadtkirche (ehem. Wallfahrtskirche St. Margareta) und der sog. Römer, bei dem es sich um ein altes Torhaus handelt, das den Kirch- und den Marktplatz miteinander verband. Am idyllisch gelegenen Haus Vortlage vorbei, einem heute noch bewohnten Herrensitz, der auf das 13. Jh. zurückgeht, führt der Weg gemächlich auf Ladbergen zu. Besonders reizvoll sind die vor Ladbergen gelegenen, mit Wald bestandenen Dünengebiete und der Wegabschnitt entlang des Mühlbaches auf das Ziel zu.
Etappe 3: Ladbergen – Münster (30 km)
Wer sich in Ladbergen die alten Dorfmühlen, die ev. Kirche und das historische Gasthaus „Zur Post“, in dessen Vorgängerbau 1643 erste Vorverhandlungen zum Westfälischen Frieden stattfanden, angeschaut hat, kommt auf dem Weg Richtung Münster durch den Grevener Ortsteil Schmedehausen, der sich auch als Etappenstation auf jeden Fall aber für eine Rast anbietet. Der Dortmund-Ems-Kanal ist nun immer in der Nähe und wird mehrfach überquert. Durch das NSG Boltenmoor geht es weiter an der hochmittelalterlichen Wallburg Haskenau vorbei. Die genau im ehem. Mündungswinkel von Werse und Ems gelegene Burg weist heute noch einen imposanten künstlich aufgeschütteten Hügel (6 m hoch) auf, auf dem sich früher wohl das Wohnhaus befand. Die Havichhorster Mühle, die Sudmühle und die barocke, nie fertiggestellte Anlage von Haus Dyckburg sind weitere sehenswerte Stationen vor dem Erreichen der Innenstadt von Münster.
Etappe 4: Münster – Rinkerode (17 km)
In der Bischofs- und Universitätsstadt Münster lohnt es sich, wenigstens einige der vielen sehenswerten Kirchen, Profangebäude und Museen zu besichtigen. Dann geht es durch den Stadtteil Hiltrup nach Süden. Der Hiltruper See und das waldreiche Wasserschutzgebiet der Hohen Ward sind landschaftliche Highlights entlang der Strecke. TIPP: Schöner als an der Bahnlinie entlang ist es, wenn man an der offiziellen Abbiegung ein Stück weiter geradeaus geht und dann nach rechts dem X 15 nach Rinkerode folgt.
Etappe 5: Rinkerode – Herbern (15,5 km)
In Rinkerode warten neben der von Gottfried Laurenz Pictorius 1721–24 erbauten Kirche St. Pankratius die Herrenhäuser Haus Borg und Haus Bisping auf einen Besuch. Nahe des Pilgerweges kurz vor Herbern befindet sich das heute als Gestüt bewirtschaftete Haus Itlingen, das bereits mehrfach als Filmkulisse diente.
Etappe 6: Herbern – Werne (12 km)
Das zur Gemeinde Ascheberg gehörende Herbern zeigt deutlich, dass es stolz ist, direkt am Pilgerweg zu liegen und präsentiert sich sehr gastfreundlich allen Pilgern und Pilgerinteressierten gegenüber. In der Kirche St. Benedikt mit ihrem charakteristischen Turm, befindet sich eine der ersten Stempelstellen entlang der gesamten Route. Vorbei am barocken Wasserschloss Westerwinkel mit den umgebenden Golfanlagen geht es Richtung Werne.
Nach der Überquerung der Bundesstraße erreichen Pilger einen gemütlichen Rastplatz an der Hornequelle. Hier endet das Zuständigkeitsgebiet des WHB, der Pilgerweg aber führt – nun vom SGV gepflegt – noch weiter nach Werne und über Dortmund, Wuppertal-Beyenburg und Köln bis nach Spanien.
Autorentipp
Zwischen Osnabrück und Münster sind der Hauptwanderweg X 1648 und der Pilgerweg weitgehend identisch. Sollte irgendwo ein Pilgerweg-Schild fehlen, folgen Sie einfach dem weißen X.
Der Pilgerweg durchquert in dem hier beschriebenen Abschnitt das Münsterland und geht dann weiter über Dortmund, Wuppertal-Beyenburg und Köln bis nach Santiago de Compostela.
Weitere Infos und Links
Ausführliche Informationen auch zu Übernachtungen und Stempelstellen entlang des Weges der Jakobspilger von Osnabrück über Münster und Werne nach Wuppertal-Beyenburg gibt es hier: www.jakobspilger.lwl.org
Besuchen Sie unsere Internetseite: www.whb.nrw/wanderwege
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
Für Ihre An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen Sie am besten die Internetseite oder App www.bubim.de (= Bus und Bahn im Münsterland). Diese beinhaltet u.a. Fahrpläne, Tarifauskünfte und einen Haltestellenfinder.
Als automatische Fahrplanauskunft steht Ihnen die kostenlose Nummer 0800 350 40 30 zur Verfügung. Eine persönliche Fahrplan- und Tarifauskunft können Sie kostenpflichtig unter 0180 6 50 40 30 anrufen (Festnetz 20ct/Verbindung, mobil max. 60ct./Verbindung).
Anfahrt
Wegen der Länge des Pilgerwegs und den verschiedenen möglichen Startpunkten empfehlen wir eine eigene Planung im Voraus.Parken
Wegen der Länge des Pilgerwegs und den verschiedenen möglichen Startpunkten empfehlen wir eine eigene Planung im Voraus.Koordinaten
Buchempfehlungen des Autors
Ein Begleitbuch zur Strecke kann im Buchhandel erworben werden:
Ulrike Spichal/Horst Gerbaulet, Wege der Jakobspilger in Westfalen. In 12 Etappen von Münster über Dortmund nach Wuppertal-Beyenburg. Jakobswege 6 (Köln 2011). ISBN: 978-3-7616-2210-0 / 14,95 €
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